von ih 26.09.2024 19:37 Uhr

Goetheschule: Freiheitliche und Freie Fraktion kritisieren Disziplinarmaßnahmen

Das von der Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner eingeleitete Disziplinarverfahren gegen die Direktorin der Bozner Goetheschule hat sowohl bei den Freiheitlichen als auch bei der Freien Fraktion heftige Kritik ausgelöst. Beide Parteien sehen darin ein besorgniserregendes Zeichen, das die Probleme im Südtiroler Bildungssystem offenlegt.

Otto Mahlknecht (Freiheitliche) und Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) - Collage: UT24

„Skandalöses Disziplinarverfahren“

Die Freiheitlichen verurteilen den Schritt Falkensteiners scharf. Otto Mahlknecht, Vizeobmann der Partei, bezeichnet das Disziplinarverfahren als „skandalös“, da die Direktorin zum Wohl aller Kinder gehandelt habe. Hintergrund ist die von der Direktorin getroffene Klassenbildung, die auch Kinder mit Migrationshintergrund betrifft. Eine Dienstanweisung der Landesschuldirektion, die sich in diese Entscheidung eingemischt hatte, wird von den Freiheitlichen sowohl politisch als auch rechtlich infrage gestellt. Mahlknecht fordert, dass Falkensteiner das Disziplinarverfahren sofort stoppt, da die Direktorin keine Verfehlungen begangen habe.

Auch die Freie Fraktion, vertreten durch den Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber, kritisiert das Vorgehen der Schulamtsleitung scharf. Er spricht von einem „beschämenden Tiefpunkt“, den das deutsche Schulamt mit diesem Verfahren erreicht habe. Besonders kritisch sieht er das Schweigen von Landesrat Achammer zu diesem Vorfall. Leiter Reber fordert, dass das Disziplinarverfahren eingestellt wird und die Landesregierung endlich hinter die Anliegen der Lehrkräfte und Eltern tritt. Er hebt hervor, dass Schulen wie die Goetheschule mit einem hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund besonders gefordert sind und neue Schulmodelle benötigen, die diese Realität berücksichtigen.

Politik habe versagt

Beide Parteien sind sich einig, dass die Herausforderungen im Südtiroler Bildungssystem nicht neu seien. So würden die Schulen bereits seit Jahren versuchen, den verschiedenen Zielgruppen durch differenzierten Unterricht und Sprachförderung gerecht zu werden.

Laut Leiter Reber (Freie Fraktion) habe die Politik jedoch versagt, diese Bemühungen ausreichend zu unterstützen. Er fordert daher mehr finanzielle Mittel und Ressourcen für Lehrkräfte sowie gesetzliche Maßnahmen, um neue Unterrichtsmodelle und Sprachprojekte zu fördern.

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