von red 21.09.2024 14:00 Uhr

Alte Tirolensien neu gelesen (Teil 20)

Toni Ebner (1918–1981) von Rolf Steininger ist eine respektvolle und tiefgehende Würdigung einer der prägendsten Figuren der Südtiroler Geschichte. Der langjährige Innsbrucker Zeitgeschichtsprofessor zeichnet ein detailliertes Porträt von Toni Ebner, das sich durch eine umfassende wie in der gleichen Weise vielschichtige Darstellung seines Lebens auszeichnet. Eine Rezension von Andreas Raffeiner.

Ebners Kindheit und Jugend

Die Biografie beginnt mit einer einfühlsamen Darstellung von Ebners frühen Jahren in Südtirol. Hier wird die prägende Zeit seiner Kindheit und Jugend, die durch die politischen und sozialen Umbrüche des Ersten und Zweiten Weltkriegs gekennzeichnet war. Steininger, ein Kenner der Südtiroler Geschichte, beleuchtet die persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die der Hauptprotagonist des zu rezensierenden Werkes während seiner Schulzeit und seiner frühen Jahre bewältigen musste.

Ebners politische Karriere: SVP-Gründung und Südtirol-Autonomie

Der Hauptteil des Buches widmet sich Ebners bemerkenswerter politischer Karriere, die nach 1945 begann. Steininger beschreibt anschaulich die Gründung der Südtiroler Volkpartei und Ebners maßgebliche Rolle dabei, sowie seine entscheidenden Beiträge zur Ausarbeitung und Umsetzung der Autonomie für Südtirol. Ebners leidenschaftliches Engagement für seine Heimat wird eindrucksvoll hervorgehoben. Die Biografie bietet eine detaillierte Untersuchung der politischen Kämpfe und Erfolge, der strategischen Entscheidungen und der innerparteilichen Auseinandersetzungen, die Ebners Laufbahn prägten.

Ebner als Journalist und Verleger

Im weiteren Verlauf der Lebensbeschreibung wird Ebners Rolle als politischer scharfsinniger Beobachter und sein Einsatz als Journalist und Verleger gewürdigt. Steininger beschreibt, wie Ebner nach seiner aktiven politischen Zeit weiterhin Einfluss auf die öffentliche Meinung nahm und sich überdies für die Belange Südtirols einsetzte. Der Verfasser bietet einen mehr als respektvoll-empathisch wirkenden Einblick in Ebners Persönlichkeit, seine Ideale und seine bleibenden Beiträge für das Land.

Ebners Erbe

Der abschließende Teil der Biografie beschäftigt sich mit Ebners Erbe und den Ehrungen, die ihm zuteilwurden. Steininger würdigt sowohl die Errungenschaften als auch die Herausforderungen in Ebners Leben und zieht ein Fazit zu dessen langfristigen Einfluss auf die Südtiroler Gesellschaft und Politik. Durch diese akkurate und umfassende Darstellung schafft es der Verfasser, ein prägnantes und ehrendes Bild eines Mannes, der wenige Tage vor seinem 63. Geburtstag starb und Südtirols Geschichte auf maßgebliche Weise mitgestaltet hat, zu zeichnen.

Andreas Raffeiner
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Rolf Steininger: Toni Ebner (1918–1981). Südtiroler Politiker, Journalist, Unternehmer. Eine politische Biografie, Bozen 2018.

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