von ih 16.09.2024 06:00 Uhr

„Viel hätte nicht mehr gefehlt, dann wäre ich vielleicht tot“

Am frühen Morgen des 8. September 2024 hat sich kurz nach Mitternacht ein schwerer Verkehrsunfall im Sarntal ereignet. Lisa Heiss befand sich gerade auf dem Heimweg, als ihr kurz vor Aberstückl ein entgegenkommendes Fahrzeug gefährlich nahe kam und einen Unfall verursachte. Im Interview mit UT24 berichtet die Sarnerin über einen Vorfall, der schwere Folgen nach sich zog.

So sah der Wagen von Lisa Heiss nach dem Unfall aus. - Foto: Lisa Heiss.

Ein Auto, das plötzlich die Spur wechselt

„Ich war gerade auf dem Heimweg, als mir in einer Kurve plötzlich ein schnelles Auto mit aufgeblendetem Licht entgegenkam“, erzählt die betroffene Frau aus dem Sarntal im Gespräch mit UT24. Das Fahrzeug sei ohne Anzeichen, die Fahrspur zu wechseln, direkt auf sie zugefahren. „Ich weiß nicht, was für ein Auto es war, welche Farbe oder sonst irgendetwas“, führt Heiss aus. Um eine Kollision zu vermeiden, lenkte sie ihr Auto auf die andere Straßenseite, verlor dabei die Kontrolle und kam von der Fahrbahn ab.

Der Unfall hätte dramatisch enden können: „Viel hätte nicht mehr gefehlt, dann wäre ich vielleicht tot“, meint die Sarnerin. Glücklicherweise überlebte sie den Vorfall, allerdings wurde ihr Auto schwer beschädigt, und sie selbst erlitt ein Schleudertrauma sowie eine Verschiebung der Halswirbelsäule. Diese Verletzungen machen nun eine dringende neurochirurgische Untersuchung erforderlich.

Schaden am Auto enorm - Carabinieri können nichts tun

„Mein Auto hatte nach dem Unfall drei platte Reifen, und es hat fürchterlich gestunken“, berichtet sie im Gespräch mit UT24. Dennoch schaffte es die unter Schock stehende Frau, die letzten Kilometer bis nach Hause zu fahren. Dort angekommen, sei sie in Tränen aufgelöst gewesen und habe ihre Mutter geweckt. Die psychische Belastung nach dem Unfall war enorm.

Das Auto des Unfallverursachers hingegen verschwand nach dem Vorfall spurlos. Die Carabinieri machten Heiss wenig Hoffnung, den Fahrer zu finden. „Ich kann zwar Anzeige gegen Unbekannt erstatten, aber das bringt wahrscheinlich wenig. Dann liegt nur ein Zettel mehr beim Staatsanwalt“, berichtet sie enttäuscht. Der Schaden an ihrem Fahrzeug beläuft sich auf geschätzte 6000 bis 7000 Euro, die sie nun selbst tragen muss. Da der Unfallverursacher unbekannt ist, kann auch die Versicherung nicht helfen.

„Ich mache niemandem einen Vorwurf“

Lisa Heiss entschloss sich, den Vorfall öffentlich zu machen, nachdem ein Mitarbeiter der Gemeinde Sarntal sie dazu ermutigt hatte. Er hoffte, dass sich Zeugen oder der Unfallverursacher selbst melden könnten. „Ich wollte das eigentlich gar nicht öffentlich machen“, erzählt sie. „Aber vielleicht erinnert sich ja jemand an etwas.“

Trotz der schwierigen Situation zeigt sich Heiss verständnisvoll: „Selbst, wenn sich der Fahrer noch melden sollte, mache ich niemandem einen Vorwurf. Jeder macht mal einen Fehler“, sagt sie. Sie wolle keine voreiligen Schlüsse ziehen, ob der Fahrer möglicherweise betrunken oder müde war: „Es kann vieles gewesen sein, vielleicht ist ihm schlecht geworden. Ich weiß es einfach nicht.“

Lisa Heiss hofft nun, dass der Unfallverursacher doch noch gefunden wird oder sich meldet, um den Vorfall aufzuklären. Bis dahin muss sie jedoch mit den gesundheitlichen und finanziellen Folgen des Unfalls alleine zurechtkommen.

Wer hat Hinweise?

Jegliche Hinweise zu dem Vorfall können direkt an UT24 unter der E-Mail-Adresse info@unsertirol24.com geschickt werden. Diese werden vertraulich behandelt und direkt an die Betroffene weitergeleitet.

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