von ag 15.09.2024 07:15 Uhr

Dramatische Pegelstände – Alarmbereitschaft in Österreich

Aufgrund der starken Niederschläge sind am Sonntag in den frühen Morgenstunden auch die Bezirke St. Pölten und Tulln in Niederösterreich zu Katastrophengebieten erklärt worden. In mehreren Gemeinden wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Bewohner mussten aus Häusern gerettet werden. In der Nacht wurde der Zugverkehr auf der Weststrecke zwischen Amstetten und St. Valentin eingestellt, teilten die ÖBB mit. Die Reisewarnung werde bis Montagabend verlängert, hieß es.

Regen ohne Ende - Foto: APA/AFP

„Die Hydrologen rechnen mit extrem schweren Regenfällen in den nächsten Stunden, bis zu 60 Millimeter in den nächsten sechs Stunden im Zentralraum und bis 40 Millimeter flächendeckend in Niederösterreich. Damit kommt es jetzt schon und wird es weiter zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen“, teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) mit. „Vermeiden Sie unnötige Fahrten und Wege! Damit gefährden Sie sich und möglicherweise auch die Einsatzkräfte“, so der Landesvize.

Durch die extrem intensiven Niederschläge seien in den vergangenen Stunden speziell im ländlichen Bereich durch Hang- und Oberflächenwässer gefährliche Bereiche entstanden, hieß es vonseiten des Landes. Vor allem im Zentralraum (Bezirke Melk, St. Pölten, Tulln) sind zahlreiche Straßen aufgrund der Überflutungen unpassierbar.

Zahlreiche Feuerwehreinsätze

In der Nacht gab es in Niederösterreich weiterhin intensiven Niederschlag, welcher sich vor allem auf den Zentralraum des Bundeslandes konzentrierte, sagte ein Sprecher der Landeswarnzentrale Niederösterreich der APA kurz nach 03.00 Uhr auf Nachfrage. Außerdem gebe es wegen vieler Überflutungen zahlreiche Feuerwehreinsätze. Laut Bezirksführungsstab St. Pölten standen 95 Feuerwehren vor allem wegen Auspumparbeiten und Sturmschäden im Einsatz. In Kirchberg an der Pielach wurde eine Person in ihrem Auto von den Wassermassen der Pielach eingeschlossen, sie wurde von den Einsatzkräften gerettet, berichtete die örtliche Feuerwehr.

Kritische Lage in Polen

Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. „Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig“, schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit.

Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Damm am Wilczka-Bach in Miedzygorze liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Der Staudamm ist 29 Meter hoch, das Hochwasserschutzbecken kann fast eine Million Kubikmeter Wasser fassen. Bereits während des Hochwassers von 1997 reichte dies nicht aus – auch damals trat das Wasser über den Damm.

APA/UT24

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite