Gais 1964 – Das Inferno von Tesselberg
Die Dorfgemeinschaft erlebte am 10. September 1964 eine wahre Hölle. Auf der Suche nach Südtiroler Freiheitskämpfern wurden die Bewohner brutal zusammengetrieben: Männer lagen stundenlang gefesselt auf dem Boden, während Frauen und Kinder von bewaffneten Polizisten umzingelt wurden. Häuser wurden geplündert, Scheunen in Brand gesetzt, Handgranaten in Gebäude geworfen und durch Fenster auf Menschen geschossen. Ein behindertes Mädchen wurde angeschossen und konnte nicht medizinisch versorgt werden. Der Höhepunkt der Tragödie wurde nur knapp abgewendet, als ein hochrangiger Offizier den Befehl zur Hinrichtung unschuldiger Dorfbewohner gab – ein grausamer Befehl, der dank eines einzelnen mutigen Menschen nicht ausgeführt wurde.
 v.l.n.r. Stefan Liensberger, Hannes Pipperger und Christian Steger. (Foto: ©: Schützenbezirk Pustertal)
Die szenische Erzählung
Bezirksmajor Thomas Innerhofer begrüßte die Gäste herzlich und leitete die Veranstaltung ein. Wie die Pustertaler Schützen in einer Aussendung berichtet, wurde in Form eines fiktiven Gesprächs zwischen einem Vater und seinem Sohn die jüngere Geschichte Südtirols sowie die schockierenden Ereignisse von Tesselberg erzählt. Der Vater, der als Pfleger in einem Heim tätig war, hatte einen Augenzeugen des Infernos betreut. Begleitend zur Erzählung wurden historische Bilder gezeigt und Zeitzeugenberichte verlesen, die das Geschehen eindrücklich illustrierten.
Die szenische Lesung hinterließ einen tiefen Eindruck bei den Zuschauern, was sich im langen Applaus widerspiegelte.
v.l.n.r. Sylvia Pipperger, Sandra Pipperger und Christian Steger. (Foto: ©: Schützenbezirk Pustertal)