von ag 12.09.2024 16:25 Uhr

Kredite werden billiger

Angesichts der abnehmenden Inflationsgefahr senkt die Europäische Zentralbank den Leitzins nach ihrer geldpolitischen Wende vom Juni erneut. Der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde am Donnerstag um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent gekappt. Die Finanzmärkte hatten damit gerechnet. Kredite werden damit billiger, während Spareinlagen weniger abwerfen werden.

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Zugleich lassen die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde nur wenige Wochen vor der nächsten Sitzung im Oktober offen, wie es geldpolitisch weitergeht: „Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest.“

Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld für eine Woche von der EZB leihen können, wird mit dem Beschluss um 0,6 Punkte auf 3,65 Prozent verringert. Dass der Schritt nach unten größer ausfällt als beim Einlagesatz, ergibt sich aus bereits im Frühjahr festgezurrten Änderungen der EZB. Damals hatte sie beschlossen, den Abstand zwischen dem Einlage- und dem Hauptrefinanzierungssatz zu verkleinern. Die EZB will damit Anreize zur Teilnahme an ihren wöchentlichen Kreditgeschäften schaffen und zugleich den Umfang von Marktzinsschwankungen begrenzen.

Kredite für Unternehmen billiger

Mit den Leitzinssenkungen wird die Aufnahme von Krediten für Unternehmen tendenziell günstiger, während Spareinlagen wie Tages- oder Festgeld weniger abwerfen. Vor der Zinswende vom Juni hatte die Zentralbank im Kampf gegen die Inflation die Zinsen lange hoch gehalten, um die Teuerung im Euroraum im Zaum zu halten.

Sinkende Energiepreise drückten die Inflationsrate im August auf 2,2 Prozent – den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren. Die Fachleute der EZB gehen nun wie bereits in den Projektionen vom Juni davon aus, dass die Gesamtinflation im Euroraum dieses Jahr bei 2,5 Prozent landen und 2025 auf 2,2 Prozent sinken wird. 2026 sollen es 1,9 Prozent sein.

APA/UT24

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