von ag 09.09.2024 10:43 Uhr

Gedenkfeier: 60.Todestag von Luis Amplatz

Am vergangenen Sonntag fand auf den Brunner Mahdern oberhalb von Saltaus im Passeiertal eine Gedenkfeier für Luis Amplatz statt. Der Grieser Schützenleutnant war hier 1964 von Christian Kerbler, eines im Sold des italienischen Geheimdienstes stehenden Nordtirolers, im Schlaf ermordet worden (UT24 berichtete). Der Begleiter von Amplatz, Jörg Klotz, wurde von Kerbler angeschossen und konnte schwerverletzt entkommen.

Der Freiheitskämpfer Luis Amplatz - Foto: SHB

Die Gedenkfeier, zu der alle Teilnehmer einen eineinhalb Stunden langen steilen Bergpfad bezwingen mussten, war vom Südtiroler Heimatbund, Bezirk Meran- Burggrafenamt und den Schützenkompanien St. Martin in Passeier und der Schützenkompanie Riffian organisiert worden. Die Veranstaltung fand neben der Almhütte statt, in der der Grieser Schützenleutnant und Freiheitskämpfer Amplatz am 7. September vor 60 Jahren ermordet wurde, berichtet der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, in einer Aussendung.

Gottesdienst und Grußworte

Das Gedenken wurde durch einen Feldgottesdienst, zelebriert von Pater Christoph Waldner, begonnen. Musikalisch wurde die Messfeier von der Musikkapelle Saltaus begleitet. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Bezirksobmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB) Sepp Mitterhofer folgten die Grußworte von SHB-Landesobmann Roland Lang.

Brief eines Alpinisoldaten

In seiner Ansprache berichtete Lang auch von einem Brief eines ehemaligen Alpinisoldaten an den Südtiroler Heimatbund. Dieser hatte die italienische Ausgabe des Buches „Feuernacht -Die Notwehr eines Volkes“ bzw. „La Notte dei Fuochi“ gelesen. Er leistete 1961/62 als Alpini in Schlanders stationiert und bestätigte, dass die damaligen Freiheitskämpfer keine Mordabsichten hatten:

„Wir bewachten das Pulverlager in Tschengls. Hier waren wir auch einem heftigen Gewehrangriff ausgesetzt. Wir waren sicherlich ein leichtes Ziel (mitternächtliche Wachablöse im beleuchteten Bereich) und ich war Teil der antretenden Wache. Die Absicht war sicherlich nicht, uns zu treffen, sondern uns zu erschrecken. Wir reagierten mit schwerem Beschuss …“. Antonio R. wird seine Erlebnisse in seiner Zeit als italienischer Soldat zu Papier bringen und diese dem SHB zur Ergänzung des Buches Feuernacht kostenlos überlassen. Einmal mehr bestätigt auch ein Italiener, dass es keine Mordabsichten der Freiheitskämpfer gegeben hat, so der SHB-Obmann.

Südtirols Heimatbund-Obmann Roland Lang – Foto: Südtiroler Heimatbund

Grußworte sandte Mjr. Thomas Saurer, Landeskommandant des Tiroler Schützenbundes: „Grüß‘ mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt. Auch der Bund der Tiroler Schützenkompanien, die Kameraden Nord- und Osttirols, gedenken dem 60. Todestag des Freiheitskämpfers Luis Amplatz! Sein Einsatz für unsere gemeinsame Heimat Tirol, besonders um die ‚Feuernacht‘, bleiben unvergessen.“

Es folgte die Rede von Gudrun Kofler, Abgeordnete zum Tiroler Landtag und Enkelin des Freiheitskämpfers Jörg Klotz. Sie betonte unter anderem, wie wichtig es sei, Kameraden an seiner Seite zu haben, die für dieselbe Sache kämpfen, wie man selbst. Es sei wichtig, Freunde zu haben, die einen immer wieder aufbauen, die einem sagen, dass alles gut wird.

Heldenehrung

In würdiger Form folgte die Heldenehrung durch Elmar Thaler, ehemaliger Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes und die exakte Ehrensalve durch die Ehrenformation der Schützenkompanien St. Martin in Passeier und Riffian unter dem Kommando von Hauptmann Armin Oberprantacher. Beim Lied vom guten Kameraden wurde am Marterle für Luis Amplatz ein Kranz niedergelegt und die Landeshymne beendete die Gedenkfeier.

Foto: Südtiroler Heimatbund

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