„Ich will zum Everest! Wer kommt mit?“ – UT24-Interview
Jonas Fregona kommt aus Bruneck, ist 20 Jahre jung und ist momentan in der Ausbildung zum Koch. In seiner Freizeit widmet er sich ganz dem Bergsteigen – eine Faszination, die ihn bereits seit zehn Jahren packt. Mit seinem Vorhaben, zum Everest zu wandern, hat er sich nun ein neues Ziel gesetzt. UT24 hat mit dem jungen Pusterer ein Gespräch geführt.
UnserTirol24: Herr Fregona, wie sind Sie zum Bergsteigen gekommen?
Jonas Fregona: Ich bin mit zehn Jahren das erste Mal auf einem heimischen 3.000er gewesen und zwar auf der Wurmaul-Spitze. Danach hat mich das Bergsteigen fasziniert. Man ist in der Natur unterwegs, es ist gesund, man hält sich fit und es ist jedes Mal ein Erlebnis. Und wenn man dazu schon die Möglichkeit vor der Haustür hat, würde ich am liebsten auf jeden Gipfel hoch.
UT24: Bevor wir auf das Thema Everest zu sprechen kommen...welches waren ihre bisherigen Höhepunkte auf den Bergen?
Fregona: Als ich 15 war, also vor fünf Jahren, war ich auf dem Ortler. Ein Jahr später ging es auf den Großvenediger hoch und nochmals ein Jahr später war ich auf dem Monte Rosa, wo es auf vier 4.000er ging.
UT24: Wie sind Sie nun auf die Idee gekommen, zum Everest Base Camp zu wandern?
Fregona: Ich hatte bereits bei meiner Mittelschulabschlussprüfung das Thema Everest gewählt, da mich dieser Berg schon immer interessiert hat. Als junger Mensch hat man oft ein Ziel vor Augen und ich würde gerne in die Fußstapfen von so manch anderen berühmten Bergsteigern treten. Ich denk mir, ich bin jetzt jung und habe gewisse Möglichkeiten, warum also nicht? Auch die fremde Kultur im Himalaya interessiert mich und die 8.000er sowieso. Nach meiner Matura sammelte ich bereits erste Erfahrungen als Alleinreisender, als ich gut ein halbes Jahr in der Welt unterwegs war.
UT24: ...doch für dieses Vorhaben wäre es allein wahrscheinlich nochmals um einiges schwieriger...so haben Sie ganz einfach und unkonventionell im sozialen Netzwerk nach Begleitern gesucht...sind Sie fündig geworden?
Fregona: Tatsächlich habe ich Rückmeldungen bekommen, nachdem ich mein Vorhaben in der Facebook-Gruppe „Die schönsten 3000er in Südtirol“ geteilt hatte. Es war übrigens mein Vater, der mir diesen Tipp gegeben hatte. Eine Tschechin, die in Österreich lebt und deutsch spricht, hat mir mitgeteilt, dass eine kleine Gruppe im November im Himalaya sein und ebenfalls in Richtung Everest Base Camp unterwegs sein wird. Eigentlich wollte ich erst im April dorthin, doch so habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, mich dieser Gruppe anzuschließen.
UT24: Wie groß oder klein ist diese Gruppe und wann geht die Reise los?
Fregona: Wir sind zu fünft: eine Südtirolerin, ein Bundesdeutscher und zwei Tschechen. Die beiden Tschechen arbeiten in Österreich und sprechen gut deutsch. Alle sind knapp zehn Jahre älter als ich, doch damit kann ich gut umgehen (lacht). Wir starten am 5. November und kommen am 29. November zurück.
UT24: Welches sind jetzt Ihre nächsten Schritte, bis es dann in Richtung Everest geht?
Fregona: Trainieren, trainieren, trainieren (lacht). Ich werde versuchen, so viel es geht auf den Bergen unterwegs zu sein und Zeit auf den Höhen verbringen. Denn im Himalaya erwarten uns viele Tage mit gar einigen Trekkingstunden. Momentan beginnt meine Arbeit am frühen Nachmittag, deshalb stehe ich zweimal wöchentlich um 4 Uhr morgens auf, um gemeinsam mit meinen zwei Hunden auf einen Gipfel zu wandern. Das muss für die Vorbereitung auf mein bisher größtes Abenteuer reichen.
UT24: Dann wünschen wir Ihnen eine gute Vorbereitung, eine erlebnisreiche Reise und eine gesunde Heimkehr!
Fregona: Vielen Dank!