Niedrige Arbeitslosigkeit und hohe Beschäftigung: Südtirol im Aufschwung
Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit
Bei den 20- bis 64-Jährigen sind in Südtirol 79,6 Prozent der Bevölkerung erwerbstätig, während die Arbeitslosenquote lediglich 1,6 Prozent beträgt. Rund 18,8 Prozent der Bevölkerung gehören zu den Nichterwerbspersonen. Diese Zahlen spiegeln sich auch im Vergleich zu anderen Regionen wider, wobei Südtirol eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten aufweist. Besonders hervorzuheben ist, dass die Erwerbstätigenquote in Südtirol sowohl bei den 15- bis 64-Jährigen (74,4 Prozent) als auch bei den 20- bis 64-Jährigen (79,6 Prozent) über dem Durchschnitt der EU-27-Länder liegt (70,4 Prozent bzw. 75,3 Prozent).
Vergleich mit anderen Regionen
Im europäischen Vergleich nimmt Südtirol eine mittlere Position ein. Die Ostschweiz weist die höchsten Erwerbstätigenquoten auf: 83,6 Prozent bei den 15- bis 64-Jährigen und 85,4 Prozent bei den 20- bis 64-Jährigen. Italien hingegen verzeichnet die niedrigsten Werte mit 61,5 Prozent bzw. 66,3 Prozent. Interessanterweise ist die Erwerbstätigenquote im Jahr 2023 in fast allen Regionen gestiegen, mit Ausnahme von Tirol und Österreich. Besonders Italien zeigt mit einem Anstieg von 2,2 Prozentpunkten die größten positiven Veränderungen in beiden Altersgruppen.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosigkeit (15-24 Jahre) ist in Südtirol und der Ostschweiz am niedrigsten, mit Raten von 5,2 Prozent bzw. 5,1 Prozent. Dies steht im Gegensatz zu einem allgemeinen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in den meisten untersuchten Regionen im Jahr 2023, nachdem 2022 ein Rückgang verzeichnet wurde. In der Altersgruppe der 15- bis 74-Jährigen liegt die Arbeitslosenquote in Südtirol mit zwei Prozent ebenfalls am niedrigsten. Die Zahl der arbeitslosen 15- bis 29-Jährigen ist seit dem Höchstwert im Jahr 2021 um 7,2 Prozent gesunken und lag 2023 bei 4,1 Prozent, was einem leichten Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Nichterwerbstätigkeit
Im Zeitraum von 2019 bis 2023 sind die Nichterwerbsquoten der 15- bis 64-Jährigen in allen betrachteten Gebieten deutlich gesunken. Auf europäischer Ebene sind 25 Prozent der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren nicht erwerbstätig, während dieser Wert in Südtirol 2023 bei 24 Prozent lag. Die Schweiz, Deutschland und Österreich haben niedrigere Prozentwerte als Südtirol. Eine geschlechtsspezifische Analyse zeigt, dass die Nichterwerbsquote der Frauen in Südtirol im Zeitraum 2022-2023 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen ist, während die Quote der Männer um 0,4 Prozentpunkte sank. Im benachbarten Trentino und in Italien gingen beide Werte zurück.
Langfristige Entwicklungen und Geschlechtsunterschiede
Zwischen 2019 und 2023 ist die Nichterwerbstätigkeit in Südtirol um 0,7 Prozentpunkte und in der EU-27 um 2,3 Prozentpunkte gesunken. Bemerkenswert ist, dass die Nichterwerbstätigkeit der Männer in Südtirol zwischen 2019 und 2023 um 1,6 Prozentpunkte gestiegen ist, während sie in der Schweiz und Südtirol als einzige Regionen einen Anstieg verzeichneten.