von hz 04.07.2024 19:23 Uhr

Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger im UT24-Sommergespräch

Am Ende eines Jahres wird immer gerne ein Rückblick auf das Gewesene, Geschehene und Außergewöhnliche geworfen. Im Juli beginnt hingegen erst das zweite Halbjahr und damit ist es ein passender Zeitpunkt, in einem Sommergespräch die erste Jahreshälfte Revue passieren zu lassen und auf das restliche Jahr einen Ausblick zu werfen. UT24 hat mit dem Landtagsabgeordneten und Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger gesprochen.

Markus Abwerzger - FPÖ-Landesobmann von Tirol - Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER

UnserTirol24: Herr Abwerzger, lassen Sie uns nun zu Beginn der zweiten Jahreshälfte einen kurzen politischen Rückblick werfen: da wäre zunächst Mitte April die Gemeinderatswahl unserer Tiroler Landeshauptstadt gewesen. Die Umfragen für die FPÖ waren eigentlich ganz gut, doch mit Platz 3 und rund 15 Prozent wurde das Ziel trotzdem nicht erreicht. Wie blicken Sie nun einige Monate später auf die Innsbrucker Wahl zurück?

Markus Abwerzger: Innsbruck erfährt leider nun einen bedenklichen Linksruck. Die sogenannte Caprese-Koalition hat schon gehörig ihren Lack verloren. Linkslinke Listen wie die Grünen, Liste Ali, KPÖ regieren im Gemeinderat, daher braucht es eine kantige bürgerliche Opposition, dafür steht unser Stadtrat Markus Lassenberger. Als Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann zeige ich mich grundsätzlich über das Abschneiden der FPÖ bei den Gemeinderatswahlen in der Tiroler Landeshauptstadt (UT24 berichtete) zufrieden. Die vergangenen Jahre in der Stadt Innsbruck haben gezeigt, dass eine Veränderung notwendig ist. Diese wird nun die FPÖ noch stärker einfordern.

Bei dreizehn Mitbewerbern war das Ergebnis unseres unermüdlichen Spitzenkandidaten Lassenberger ein großer Erfolg, auch wenn wir höhere Erwartungen gehabt hätten, da müssen auch wir uns überlegen, wo wir politisch nachjustieren müssen. Eines sollte aber schon mehr verdeutlicht werden, Umfragen gewinnen keine Wahlen und können auch einen gegenteiligen Erwartungsdruck erzeugen, der nicht den realen Gegebenheiten entspricht.

UT24: 2024 ist ein wahres Super-Wahljahr für die Tiroler. Anfang Juni wurde dann das EU-Parlament gewählt. Die FPÖ ging dabei erstmals auf Bundesebene als Sieger hervor. Wie war dieses hervorragende Ergebnis möglich und wie geht es nun weiter auf politischer Ebene in der EU? Die Rede ist sogar von einer möglichen FPÖ-Remigrations-Ministerin.

Abwerzger: Wir entsenden mit unserem bisherigen Nationalrat Gerald Hauser nunmehr einen sehr profilierten Politiker nach Brüssel. Gerade Hauser steht für den Kampf gegen den ausufernden Brüsseler Zentralismus und Bürokratiewahn.

Dieses auch auf Landesebene hervorragende Ergebnis ist vor allem auf unsere konsequente politische Arbeit für unsere Bürger zu erklären. Wir als FPÖ nehmen als einzige Partei deren berechtigte Sorgen und Ängste ernst. Die Bevölkerung leidet immer noch unter der Inflation, der ausufernden Masseneinwanderung und deren negativen Folgen.

Ja und natürlich fordern wir auch das Recht unserer Partei ein, den EU-Kommissar für Österreich zu nominieren. Und, ja, das Aufgabengebiet eines EU-Remigrationskommissars entspricht unseren Vorstellungen.

Unser Ziel ist ein Volkskanzler Herbert Kickl.

Markus Abwerzger - FPÖ Obmann Tirol

UT24: Und dann wär Ende September noch die Nationalratswahl. Was erhofft sich die FPÖ von dieser Wahl im Allgemeinen und die Tiroler Freiheitlichen im Speziellen? Mit Gerald Hauser wechselt ja einer der beiden bisherigen Tiroler FPÖ-Nationalräte ins EU-Parlament.

Abwerzger: Unser Ziel ist ein Volkskanzler Herbert Kickl. Die Tiroler FPÖ wird alles dazu tun, auch auf Landesebene ein starkes Ergebnis dazu abzuliefern. Mit Barbara Kolm hat die Landesgruppe Tirol eine ausgewiesene und anerkannte Wirtschaftsexpertin für die Kandidatur gewinnen können. Ihre Expertise wird den Nationalratsklub mit Sicherheit verstärken.

UT24: Sollte die FPÖ in die Regierungsverantwortung kommen, gäbe es dann einen blauen Justizminister Markus Abwerzger?

Abwerzger: Diese Frage stellt sich (derzeit) nicht. Jetzt gilt es zuerst eine erfolgreiche Wahl zu schlagen, Personalentscheidungen sind nachrangig.

UT24: Kommen wir kurz auf die aktuelle Fußball-Europameisterschaft zu sprechen. Österreich ist nach einer sehr starken Gruppenphase im Achtelfinale gegen die Türkei ausgeschieden. Wie sehr verfolgen Sie die EM und wie haben Sie die Spiele unserer Nationalmannschaft erlebt?

Abwerzger: Ich bin bekanntermaßen ein großer Fußballfan und verfolge natürlich, so es meine berufliche wie auch politische Tätigkeit zulässt, alle Spiele. Das Ausscheiden der österreichischen Nationalmannschaft ist bedauerlich und spiegelt auch nicht das fußballerische Kräfteverhältnis von Österreich und der Türkei wieder. Aber so ist Sport.

UT24: Nach all den politischen Höhepunkten letzthin…waren Sie bereits im Urlaub oder steht dieser noch bevor?

Abwerzger: Auch ich werde mich mit meiner Familie in den verdienten Urlaub begeben. Die Batterien auftanken für den kommenden Nationalratswahlkampf.

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