von lif 04.07.2024 17:02 Uhr

16-Jähriger wegen Vergewaltigungsversuch an Oma verurteilt

Ein 16-Jähriger ist Donnerstagmittag am Wiener Landesgericht rechtskräftig wegen versuchter Vergewaltigung seiner Großmutter schuldig gesprochen worden. Ein Schöffensenat verurteilte den Burschen zu 15 Monaten Haft, davon zwei Monate unbedingt. Zudem wurde der Jugendliche aufgrund einer ihm von einer Kinder- und Jugendpsychologin bescheinigten Gefährlichkeit gemäß § 21 Absatz 2 StGB in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.

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Die Unterbringung im Maßnahmenvollzug wurde dem Burschen allerdings unter Setzung einer dreijährigen Probezeit und in Verbindung mit Auflagen bedingt nachgesehen. Jeweils per Weisung wurde er dazu verpflichtet, weiterhin in einer betreuten WG wohnen zu bleiben, seine psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlungen fortzusetzen und Alkohol und Drogen zu meiden. Dem Gutachten der beigezogenen Sachverständigen zufolge ist die Persönlichkeit des Jugendlichen von negativen Lebensumständen und zahlreichen aus seiner Kindheit herrührenden Traumata geprägt. Die Gutachterin konnte bei ihm ein generell gestörtes Sozialverhalten nachweisen, wie die Expertin dem Senat darlegte.

Der Tathergang

Zu dem inkriminierten Vorfall war es am 3. März kurz vor dem 16. Geburtstag des Angeklagten gekommen. Dieser war aufgrund von Gewaltproblemen in einer WG untergebracht, hatte keinen Kontakt zu seinen Eltern, durfte aber die Wochenenden bei seiner Großmutter verbringen. „Mit ihr gab es grundsätzlich ein gutes Einvernehmen“, berichtete die Staatsanwältin. Als er spät in der Nacht die Wohnung verlassen und einen Club besuchen wollte, verweigerte ihm die 60-Jährige jedoch mit den Worten „Du gehst nimmer aussi!“ die Herausgabe der Wohnungsschlüssel.

Das brachte den Burschen in Rage. Wenige Minuten später stürmte der aufgebrachte, kräftig gebaute und älter als 16 wirkende Angeklagte ins Schlafzimmer der Frau, riss ihr die Wäsche vom Leib und versuchte Sex zu erzwingen, was an der heftigen Gegenwehr der 60-Jährigen scheiterte. Der Frau gelang es schließlich, zu einem Fenster zu laufen und um Hilfe zu schreien. Ein Passant alarmierte die Polizei, der damals noch 15-Jährige wurde in der großmütterlichen Wohnung festgenommen. Bis zum 28. Mai saß er in U-Haft, ehe er gegen Auflagen auf freien Fuß kam.

Vor Gericht räumte der Angeklagte nun ein, gegen seine Großmutter gewalttätig vorgegangen zu sein, weil ihn diese um 1.30 Uhr nicht mehr aus der Wohnung ließ: „Ich bin aggressiv geworden und konnte mich nicht beherrschen.“ Er habe sie auch an den Haaren gerissen und ihr den BH runtergezogen, weil er vermutet habe, dass sie dort die Schlüssel verborgen hielt. Eine sexuelle Komponente stellte er in Abrede. Genaueres wisse er nicht mehr, verwies er auf ein angebliches Blackout.

APA/UT24 

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  1. Itstime
    04.07.2024

    Das ” Nichts mehr wissen” scheint doch die neue Mode zu sein.

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