von ih 03.07.2024 13:33 Uhr

„Die Leute sind verflucht!“ – Bürgermeister Manfred Mayr im UT24-Gespräch

In Kurtinig hat es in den vergangenen Tagen erneut eine Einbruchsserie gegeben. Die Bevölkerung ist verärgert und muss sich mittlerweile über WhatsApp-Gruppen organisieren, um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden einigermaßen aufrecht zu erhalten. UT24 hat mit Bürgermeister Manfred Mayr über die prekäre Situation gesprochen – und darüber, wie er selbst Opfer eines Einbruchs wurde.

Bürgermeister Manfred Mayr hat in seiner Gemeinde Kurtinig mit einer Einrbuchsserie zu kämpfen - die ihn auch schon selbst betroffen hat. - Fotocollage: UT24

Acht Einbrüche in Kurtinig

Insgesamt acht Einbrüche hat es in den vergangenen Tagen in Kurtinig gegeben, wie Bürgermeister Manfred Mayr gegenüber UT24 bestätigt. In einem dieser Fälle hat es sogar ihn selbst betroffen, wie er im Gespräch erzählt.

„Am Anfang habe ich es gar nicht bemerkt, weil nur ein ein paar Klamotten gefehlt haben. Aber als ich dann beim Einkaufen bezahlen wollte und meine Brieftasche leer war, wusste ich, dass etwas faul ist. Meiner Partnerin ist das gleiche passiert“, erzählt der Kurtiniger Bürgermeister im Gespräch mit UT24.

Zu ähnlichen Fällen sei es auch in anderen Haushalten in Kurtinig gekommen. Hinter den zahlreichen Einbrüchen in der Unterlandler Gemeinde wird immer ein und dieselbe Einbrecherbande vermutet, die gezielt und organisiert vorgeht.

Stimmung im Dorf aufgewühlt

Die Stimmung in Kurtinig ist aufgrund der Einbruchsserie aufgewühlt. „Die Leute sind verflucht. Sie würden sich am liebsten selber wehren, aber das dürfen sie nicht. Die Gesetze in Italien sind so gemacht, dass die Kriminellen geschützt werden und nicht die Opfer. Es ist einfach eine beklemmende Situation“, ärgert sich der Bürgermeister.

„Entweder du erwischt einen Einbrecher in flagranti, darfst ihm dann aber ja nichts tun. Oder aber dir rutscht doch aus Versehen die Hand aus. Dann bist du aber auf einmal der Schuldige, obwohl gerade bei dir eingebrochen wurde. Anzeigen bringt da auch nichts, weil bei diesen Leuten nichts zu holen ist. Die lachen uns ja aus! Solange die Gesetze so sind, brauchen wir uns nicht wundern über immer mehr Einbrüche“, so Mayr.

In der Gemeinde Kurtinig setzt man mittlerweile auf eine WhatsApp-Gruppe, um die Bürger vor Einbrechern oder verdächtigen Personen im Dorf zu warnen. Wenn jemand etwas ungewöhnliches bemerkt, so wird das sofort in die Gruppe gestellt. Auch über die Dorfzeitung ließ Bürgermeister Manfred Mayr die Bevölkerung warnen und richtete einen Appell an die Bürger, vorsichtig zu sein. Eine langfristige Lösung des Problems sei dies zwar nicht, aber es erfüllt seinen Zweck.

„Staat muss bessere Gesetze machen“

„Ich habe mit Landesrätin Ulli Mair diesbezüglich auch schon geschrieben. Mit den Ordnungskräften bin ich auch in Kontakt. Aber im Grunde ist es einfach die Gesamtsituation, die nicht zu akzeptieren ist. Denn wir können lediglich auf Videokameras und Alarmanlagen zurückgreifen. Aber der Staat muss handeln, um endlich bessere Gesetze zu machen“, so Bürgermeister Manfred Mayr zu UT24.

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