von hz 01.07.2024 18:58 Uhr

Wie läufts im Tourismus? HGV-Präsident Manfred Pinzger im UT24-Interview

Am heutigen Montag beginnt nicht nur eine neue Woche, sondern auch das zweite Halbjahr 2024. Wir befinden uns zwar mitten im Sommer, doch spürbar war er bisher in Südtirol fast gar nicht. Wie schaut es im Südtiroler Tourismus aus? Gab es bisher Auswirkungen in Bezug auf unsere Gäste? Und wie sieht die Prognose in den nächsten Wochen und Monaten aus? UT24 hat mit dem HGV-Präsidenten Manfred Pinzger gesprochen und ihn auch gefragt, welche Auswirkungen eine einspurige Lueg-Brücke im nördlichen Wipptal ab 2025 für Südtirols Tourismus haben könnte.

HGV-Präsident Manfred Pinzger - Foto: HGV

UnserTirol24: Herr Pinzger, wie schaut es mit dem bisherigen Verlauf im Südtiroler Tourismus aus, speziell angesichts des großteils temperatur- und wettermäßig ausbleibenden Sommers?

HGV-Präsident Manfred Pinzger: Der Start der Sommersaison war sehr verhalten. Zum einen wegen des unbeständigen und teilweise auch sehr kühlen Wetters. Zum anderen, weil heuer die Sommerferien in Deutschland sehr spät begonnen haben bzw. beginnen. Und drittens, weil die wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland bemerkbar wird. Das Reiseverhalten ist auch von der Kaufkraft der Menschen abhängig. Deshalb, und das betone ich immer wieder, ist der Tourismus kein Selbstläufer, wie manche immer wieder meinen. Nein, die Wirtinnen und Wirte müssen sich weiterhin um ihre Stammgäste und neue Gäste bemühen.

UT24: Wie sehen die Prognosen für den restlichen Sommer aus?

Pinzger: Fakt ist, dass Stand heute in allen Kategorien und in allen Orten noch Zimmer bzw. Betten frei sind. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir am Ende der Saison ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen werden. Der Hochsommer muss natürlich von den Temperaturen und der Witterung her passen.

Sollte keine adäquate Lösung zur Einspurigkeit auf der Lueg-Brücke gefunden werden, ist die Gefahr sehr groß, dass es zu Verkehrskollapse durch unsere Täler und Dörfer kommt.

HGV-Präsident Manfred Pinzger

UT24: Bezüglich der angekündigten Verkehrssituation ab 2025 auf der Nordtiroler Lueg-Brücke…gibt es bereits Prognosen bzw. Befürchtungen, wie sich das auf den Tourismus in Südtirol auswirken könnte?

Pinzger: Soll es dabei bleiben, dass die Lueg-Brücke nur mehr einspurig in beide Richtungen befahrbar sein wird, dann sind kilometerlange Staus auf Süd- und Nordtiroler Seite die Folge. Ich denke, die Verantwortlichen auf Südtiroler und Nordtiroler Seite werden das verhindern müssen. Es wird ja auch nicht anders gehen, wenn man den Ausweichverkehr über die Landstraßen unterbinden will. Sollte keine adäquate Lösung zur Einspurigkeit gefunden werden, ist die Gefahr sehr groß, dass es zu Verkehrskollapse durch unsere Täler und Dörfer kommt. Und das hat dann natürlich auch Auswirkungen auf den Tourismus in Südtirol.

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  1. AST
    02.07.2024

    Ich bekomme -insbesondere von den deutschen Urlaubern- immer wieder gespiegelt, dass das aktuelle Preisniveau mittlerweile einfach v i e l zu hoch ist! Da würde die Preis-Leistungsrelation nicht mehr als fair empfunden! Das gelte insbesonder für die Urlauberhochburgen, wie z.B. das Grödner-Tal.

    Ein Wunschpreis der Vermieter von fast € 500 pro Tag!!! für eine Familie mit 2 Kindern (nur Übernachtung und Frühstück) in der Hauptsaison w o l l e n sich viele Deutsche einfach nicht leisten. Und das interessante ist, dass viele der so denkenden Deutsche sich das leisten könnten. Aber die sagen, dass Ihnen das übrige G ä s t e k l i e n t e l, dass diese Preise bereitwillig zahlt (oftmals nur für ein verlängertes Wochenende und daran scheint ja die gesamte Preiskalkulation auch ausgerichtet zu sein!) n i c h t mehr z u s a g t!

    Vielleicht sollte man sich auch einmal damit auseinandersetzen, inwieweit diese Punkte zu der aktuellen Situation beitragen.

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