von hz 26.06.2024 14:56 Uhr

Russland entzieht ORF-Bürochefin die Akkreditierung

Das russische Außenministerium hat am Mittwoch der Leiterin des ORF-Korrespondentenbüros in Moskau, Carola Schneider, die Akkreditierung entzogen. Schneider muss zeitnah das Land verlassen. Damit sind nach der Ausweisung von Maria Knips-Witting vor etwas mehr als zwei Wochen keine ORF-Journalisten mehr in dem kriegsführenden Land vertreten. Der ORF sieht in einer Aussendung einen „Willkürakt gegenüber unabhängiger Berichterstattung“ gegeben.

Carola Schneider kann nicht länger aus Moskau berichten - Bild: APA/ORF

„Der ORF nimmt die Entscheidung Russlands zur Kenntnis, kann diese jedoch überhaupt nicht nachvollziehen“, heißt es vonseiten des öffentlich-rechtlichen Medienhauses. Schneider habe seit vielen Jahren „höchstkompetent“ aus Moskau berichtet und stets alle Gesetze eingehalten. Sie werde nun – wie auch Knips-Witting – vorerst aus der Auslandsredaktion in Wien „in gewohnter Qualität“ über Russland berichten. Derweil bemüht sich der ORF um neue Akkreditierungen.

Die Nichtverlängerung bzw. Entziehung der Akkreditierung für ausländische Korrespondenten durch das russische Außenministerium zählt seit Jahren zunehmend zum journalistischen Alltag in Moskau. Anders als in der sowjetischen Vergangenheit wurden den betroffenen Korrespondenten dabei zumeist konkret gar nichts vorgeworfen und die Maßnahme mit Entscheidungen ihrer Herkunftsländer begründet.

Auch Österreich entzog Russen Akkreditierungen

So haben die österreichischen Behörden im April zwei Korrespondenten der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS „aufgrund einer negativen Sicherheitseinschätzung“ die Akkreditierung entzogen. Als „Spiegelmaßnahme“ entschied sich Russland Mitte Juni dazu, Knips-Witting ihre journalistische Zulassung zur Berichterstattung aus dem Land zu nehmen. Am Mittwoch folgte der Entzug von Schneiders Akkreditierung.

Dutzende Medienunternehmen auf schwarzer Liste

Am Dienstag wurde bekannt, dass Russland zudem die Ausstrahlung der Programme und den Zugriff auf die Internetseiten des ORF blockiert hat. Das erfolgte als Reaktion auf das Ausstrahlungsverbot mehrerer russischer Medien in der Europäischen Union. Insgesamt 81 europäische Medienunternehmen wurden auf eine Schwarze Liste gesetzt – darunter auch die Mediengruppe Österreich (oe24).

APA/UT24

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  1. FranzK
    27.06.2024

    …genau wie ARD und ZDF.

  2. Itstime
    26.06.2024

    Der ORF und unabhängige Berichterstattung. Ich kriege einen Lachkrampf.

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