Gefährliche Öffis in Südtirol?
Busse geraten außer Kontrolle und brennen
Bereits Ende Januar ging ein Linienbus auf der Gampenpassstraße in Flammen auf. Wenige Tage zuvor rollte ein leerer Linienbus rückwärts in ein Sportgeschäft. Anfang Februar missachtete eine Linienbusfahrerin in Bozen die Vorfahrt, was zu acht Verletzten führte.
Die katastrophalen Ereignisse setzten sich im April mit mehreren schwerwiegenden Unfällen fort: Ein Bus geriet aus ungeklärter Ursache außer Kontrolle und prallte während des Ein- und Ausstiegs rückwärts auf eine Mauer, wobei fünf Personen verletzt wurden. Zudem gab es eine Vielzahl von Vorfällen mit Sachschäden auf verschiedenen Linien, darunter im Sarntal, in Albeins und im Raum Bruneck.
„Bevor die Zustände noch jemanden das Leben kosten“
„Die jüngsten Meldungen über einen Busfahrer, der mit gefälschtem Führerschein und einem Fahrzeug ohne Zulassung unterwegs war, sind äußerst besorgniserregend. Der Bus wies zudem mehrere Mängel auf, darunter defekte Bremsen. Das ist eine inakzeptable Fahrlässigkeit, die Menschenleben gefährdet“, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.
Sie fordert daher unverzügliches Handeln vom zuständigen Landesrat Daniel Alfreider, bevor die Zustände noch jemanden das Leben kosten.
Bereits im Februar hat die Süd-Tiroler Freiheit im Landtag eine Anfrage gestellt, um die Anzahl der Unfälle mit Linienbussen zu ermitteln. Die Antwort auf diese Anfrage ergab, dass im Jahr 2023 insgesamt 256 Unfälle mit Linienbussen registriert wurden, was bedeutet, dass beinahe täglich ein Unfall dieser Art passiert.
Vorfälle werfen Fragen auf
Die aktuellen Vorfälle würden ernsthafte Fragen zur Kontrolle und Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr aufwerfen.
„Es ist unerlässlich, dass sowohl die Einstellung der Fahrer als auch die Wartung der Busse strengen Kontrollen unterliegen, um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Der zuständige Landesrat wird sich daher im Landtag unseren Fragen stellen müssen und erklären, welche Maßnahmen er ergreift, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Und vor allem, warum trotz dieses Wissens bisher noch nichts unternommen wurde“, unterstreicht Atz Tammerle.