Notre-Dame fünf Jahre nach Großbrand in neuem Glanz
Innerhalb von rund einer Stunde war am 15. April 2019 der schmale Vierungsturm unter verängstigten Blicken und Schreien Hunderter am Seine-Ufer versammelter Pariser in sich zusammen gebrochen – bevor er einen Teil des Daches mit sich in die Tiefe riss. Die Bilder des Flammen-Infernos lösten weltweit Entsetzen und Betroffenheit aus. Am Tag nach der Tragödie kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an, das teilweise zerstörte Gotteshaus innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen. Ein ambitioniertes Versprechen, an das damals nur wenige glaubten.
Dass die Notre-Dame nicht komplett ein Raub der Flammen wurde, verdankt das Wahrzeichen von Paris rund 650 Feuerwehrleuten. Hunderte Handwerker und Arbeiter sind seither damit beschäftigt, es wieder instand zu setzen – damit das Gebäude bald identisch fertig restauriert sein wird. Der Abbau des riesigen Baugerüsts, welches vor kurzem zum Teil noch mehr 90 Meter hoch in den Pariser Himmel ragte, soll zur Eröffnung der Spiele ausreichend fortgeschritten sein, erläuterte Philippe Jost, der Leiter der öffentlichen Einrichtung, die für den Wiederaufbau der Kathedrale zuständig ist. Dann soll der Turm wieder gut zu sehen sein. Auch die Fassaden des nördlichen und südlichen Querschiffs sowie der Dachstuhl sollen bis zum Startschuss des Sportereignisses sichtbar sein. Bis zu den Spielen werde die Kathedrale ihr äußeres Erscheinungsbild vollständig wiedererlangt haben, hieß es aus dem Élysée-Palast.
Die Eröffnungszeremonie findet erstmals nicht in einem Stadion statt, sondern mitten in der Stadt auf der Seine. Die sechs Kilometer lange Bootsparade führt an Wahrzeichen wie dem Eiffelturm, dem Louvre und der Notre-Dame vorbei. Bei den letzten Olympischen Spielen in Paris 1924 wurde in der Kathedrale eine religiöse Zeremonie zur Eröffnung abgehalten.
APA/UT24