von ih 24.02.2024 12:49 Uhr

Schnee-Chaos: Situation entspannt sich langsam, Lawinengefahr groß

Die Folgen des Wintereinbruchs sind weiter spürbar: Die Bundesstraße in Osttirol bleibt zu, die Pusterer Zugstrecke ist um 11.30 Uhr freigegeben worden. Trotz der Schäden gab es eine ernsthaft Verletzten.

Verlegte Straßen durch umgestürzte Bäume, hängen gebliebene Fahrzeuge: Feuerwehren und Straßendienst, aber auch Weißes und Rotes Kreuz, die Sicherheitskräfte und Zivilschutzorganisationen sind ständig einsatzbereit. - Foto: Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols.

Der Wintereinbruch am gestrigen Freitag (23. Februar) war heftig, in vielen Landesteilen gab es ergiebigen Schneefall – und dies hatte Folgen. Die Zivilschutzorganisationen – Freiwillige Feuerwehren und Weißes und Rotes Kreuz, aber auch die Sicherheitskräfte – waren im Einsatz. 60 Einsätze zählten allein die Freiwilligen Feuerwehren.

Am Freitagabend wurde eine Video-Bewertungskonferenz von Klaus Unterweger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, einberufen. Daran nahmen Vertretungen des Regierungskommissariats, verschiedener Ämter der Agentur für Bevölkerungsschutz, des Polizeikommissariats Brenner, der Verkehrspolizei und weitere Ordnungskräfte des Weißen Kreuz und der Brennerautobahn sowie die Bürgermeister der Gemeinden Brenner und Sterzing, Martin Alber und Peter Volgger, teil.

Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher sowie der Nord- und Osttiroler Landesrat für Bevölkerungsschutz René Zumtobel hatten bereits im Vorfeld der Konferenz die Lage bewertet. Nachtfahrverbot und Wochenendfahrverbot für den Schwerverkehr wurden aufgehoben, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen – so lange die Situation sich nicht entspannt, bleibt diese Regelung aufrecht.

Pustertalbahn: Seit 11.30 Uhr wieder freigegeben

Die Situation am Brenner war zeitweise kritisch, auch am Samstag noch ist die Nordtiroler Bundesstraße ab dem Brenner gesperrt, einzelne Teilabschnitte sind befahrbar. Die Brennerautobahn ist durchgehend geräumt und befahrbar.

Auf Südtiroler Seite sind am Samstag die Hauptverkehrsrouten alle wieder geöffnet – die Brennerstaatsstraße bei Gossensaß war in der Nacht auf Samstag auf Anordnung des Bürgermeisters Martin Alber wegen Lawinengefahr gesperrt worden. Nach eingehender Bewertung am Samstagvormittag wurde sie wieder freigegeben.

Bis kurz vor Mittag unterbrochen war die Bahnlinie zwischen Franzensfeste und Bruneck, nachdem bei Ehrenburg ein Baum auf die Oberleitung gestürzt war. In Abstimmung zwischen Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Daniel Alfreider und RFI wurde die Situation bewertet und um 11.30 Uhr die Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben. Am Freitagabend musste ein Zug evakuiert werden – glücklicherweise gab es weder hier noch an anderen Problempunkten im Land ernsthaft Verletzte.

Lawinensituation: Warnstufe 4 bleibt aufrecht

Weiterhin problematisch bleibt die Lawinensituation, vor allem im nördlichen Teil des Landes. Hier gilt große Vorsicht, die Experten des Lawinenwarndienstes gaben die Warnstufe mit 4 – groß – an, und diese wird sich auch kurzfristig nicht ändern.

Der aktuelle Lawinenwarnbericht kann im Internet eingesehen werden. Am Wochenende sind laut Landeswetterdienst zwar weitere Niederschläge zu erwarten, auch wenn sie nicht mehr so heftig ausfallen sollen wie am Samstag. Einen vollständigen Überblick über die Naturereignisse und das Gefahrenpotential bietet der Warnlagebericht.

Für die südlichen Landesteile besteht demnach am heutigen Samstag noch geringes Gefahrenpotential für Massenbewegungen und Muren.

lpa

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