von aw 10.01.2024 13:29 Uhr

Bryan Zaragoza: Ein Vorbild in der Integrationsdebatte

Die Geschichte von Bryan Zaragoza, dem Top-Scorer des spanischen Vereins FC Granada, der ab 1. Juli 2024 für den FC Bayern München spielen wird, vermittelt eine Botschaft, die weit über das Fußballfeld hinausgeht. Zaragoza, dessen Vertrag ihn bis zum 30. Juni 2029 an den deutschen Club bindet, hat sich bereits in die deutsche Sprache vertieft.

Bryan Zaragoza (Quelle: Instagram/Bryan Zaragoza @brryann10)

„Ich nehme seit zwei Wochen Deutschunterricht, dreimal pro Woche kommt ein Privatlehrer zu mir nach Hause. Ich möchte mit einem sprachlichen Fundament nach München gehen, um bestmöglich auf die Aufgaben dort vorbereitet zu sein“, verriet er der Bild-Zeitung. Diese Haltung zur Integration, die Sprache als grundlegendes Element sieht, hebt sich deutlich von manchen Einstellungen in Südtirol ab.

Ich möchte mit einem sprachlichen Fundament nach München gehen, um bestmöglich auf die Aufgaben dort vorbereitet zu sein

Bryan Zaragoza

Die Autonome Provinz Bozen ist natürlich ein Gebiet mit einer komplexen sprachlichen Landschaft und damit ein Paradebeispiel für die Herausforderungen der Integration. Während viele Italiener und Migranten sich hauptsächlich auf Italienisch konzentrieren, vernachlässigen sie die deutsche Sprache, was zu Spannungen und Diskussionen über Minderheitenschutz und Zweisprachigkeit führt. Kritik an der Verpflichtung zur Zweisprachigkeit im öffentlichen Dienst und am ethnischen Proporz ist oft zu hören, doch selten wird die eigene Rolle in der Integration hinterfragt. Zudem herrscht hierzulande oft die Auffassung: „Wir sind in Italien, hier spricht man Italienisch“. Diese Haltung übersieht die Bedeutung der deutschen Sprache in der Provinz und ignoriert die Notwendigkeit einer ausgewogenen Zweisprachigkeit. Während einige italienische Eltern möchten, dass ihre Kinder Deutsch lernen, überlassen sie die Verantwortung dafür häufig der öffentlichen Hand. Sie fordern Maßnahmen wie gemischtsprachige Schulen, die potenziell schädlich für die deutsche Minderheit sind, anstatt selbst die Initiative zu ergreifen.

Verantwortung für eigene Integration übernehmen

In dieser Debatte ragt Zaragoza als leuchtendes Beispiel heraus. Seine Bereitschaft, sich aktiv mit der deutschen Sprache und Kultur auseinanderzusetzen, zeigt, dass erfolgreiche Integration eine Frage der persönlichen Initiative ist. Er versteht, dass Anpassung und Respekt für die lokale Kultur entscheidend sind, um in einem neuen Umfeld Fuß zu fassen.

Zaragozas Geschichte ist mehr als nur die eines Fußballspielers, der einen neuen Vertrag unterschreibt. Sie ist ein Symbol für das Potenzial individueller Bemühungen in der Integrationsdebatte. Sein Beispiel könnte ein Weckruf für jene sein, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Es unterstreicht die Wichtigkeit, sich aktiv einzubringen und Verantwortung für die eigene Integration zu übernehmen – eine Lektion, die weit über die Grenzen Bayerns hinausreicht.

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