Die „Christkindl“-Wünsche der Südtiroler Landtagsabgeordneten
Die Mehrheit der Landtagsabgeordneten haben tatsächlich keine materiellen Wünsche. Einheitlich betonen sie die Zeit mit der Familie, Frieden, Zufriedenheit oder Menschlichkeit. Auch politische Wünsche waren mit dabei.
Jürgen Wirth Anderlahn (JWA): „Ich habe eigentlich keine Wünsche und bin eigentlich nur dankbar für ein gesundes zufriedenes Leben.“ Auch der Landtagspräsident, Josef Noggler, (SVP) sagt gegenüber UT24, dass ihm vor allem der Frieden auf der Welt, Zufriedenheit, Zwietracht und weniger Zank am Herzen liegt. „Ach und übrigens wünsche ich mir bald eine kompetente und gute Landesregierung“, so Noggler.Â
Bild 1: Jürgen Wirth Anderlahn/ twitter
Bild 2: Josef Noggler/ SVP
Madeleine Rohrer (Grüne) erzählt, dass sie als Kind die Wunschlisten ans „Christkindl“ immer ans Geländer des Balkons gehängt hat. Am Morgen waren sie dann weg. Dafür lag aber ein Wunsch, eingepackt in buntem Papier, zusammen mit einem Paar Socken unterm Christbaum. „Inzwischen schreibe ich nicht mehr ans Christkind, denn es hat in dieser Welt mit Armut, Krieg und Gewalt schon genug zu tun. Socken bekomme ich trotzdem jedes Jahr“, freut sich die Grüne Landtagsabgeordnete. Rosmarie Pamer (SVP) teilt mit, dass sie sich eine neue Sonnenbrille vom „Christkindl“ wünscht. Ihre alte sei nach zehn Jahren nicht mehr zu retten. Dazu betont sie, dass sie gerade an (politisch) hitzigen Tagen ihren Durch- und Weitblick nicht verlieren möchte.
Bild 1: Madeleine Rohrer/ privat
Bild 2: Rosmarie Pamer/ SVP
Zeno Oberkofler (Grüne) und Daniel Alfreider (SVP) freuen sich beide mit ihrer Familie Zeit zu verbringen. „Ich wünsche mir vom ‚Christkindl‘ ein paar ruhige Tage und ausreichend Zeit mit meiner Familie zu verbringen zu können“, teilt der Mobilitätslandesrat mit. Oberkofler freut sich, dass seine Geschwister nach Bozen und wünscht sich, dass sie alle zusammen rodeln gehen.Â
Bild 1: Zeno Oberkofler/ Verdi Grüne Vërc
Bild 2: Daniel Alfreider/ LPA
Die folgenden Landtagsabgeordneten schreiben die Menschlichkeit groß. Angelo Gennaccaro (La Civica) wünscht sich weiterhin menschlich sein zu können. „Mit Menschlichkeit ist es leichter, alle Arten von Unterschiede zu überwinden“, ist er der Meinung. Die Soziallandesrätin, Waltraud Deeg (SVP), erzählt, dass Weihnachten für sie die Zeit des Zusammenkommens ist, in der man sich darauf besinnt, was wichtig ist und zur Ruhe kommt. Ihre Wünsche ans „Christkindl“: der Frieden für die Welt, mehr Menschlichkeit, ein gutes Miteinander, Gesund- sowie Zufriedenheit. Auch Messner Hubert (SVP) wünscht Zeit mit seiner Familie, Vertrauen vonseiten der Bevölkerung, mehr Miteinander und Menschlichkeit.Â
Bild 1:Â Angelo Gennaccaro/ facebook
Bild 2: Waltraud Deeg/ facebook
Bild 3: Hubert Messner/ SVP
Es gibt auch eine Landtagsabgeordnete, welche Weihnachten bzw. das Ende des Jahres mit traurigen Ereignissen verbindet. „Weihnachten ist für mich keine gute Zeit. Ich habe in den Tagen um den Jahreswechsel nacheinander innerhalb von wenigen Jahren meinen Schwager, meine Mutter und zuletzt meinen Bruder verloren. Seitdem kann ich mich nicht mehr über Weihnachten freuen“, erzählt die grüne Landtagsabgeordnete, Brigitte Foppa. Aus diesem Grund genießt sie in dieser Zeit das Zusammensein mit ihren Kindern und ihrer Familie umso mehr. „Vom ‚Christkindl‘ wünsche ich mir nichts, ich bin tatsächlich wunschlos zufrieden. Ich würde mir aber wünschen, dass es allen so gehen könnte“, hält die grüne Landtagsabgeordnete fest.
Bild: Brigitte Foppa/ facebook
Die zwei Landtagsabgeordneten der Freiheitlichen haben ebenfalls keine materiellen Wünsche. Ulli Mair wünscht sich vor allem Gesundheit für ihre Familie und sich, ihre Patenkinder und Liebsten. Sie freut sich auf lange, gemeinsame „Ratscher“ und besonders auf entspannte, lustige Stunden mit meinem jüngsten Patenkind. Andreas Leiter Reber wünscht sich, dass Weihnachten für jeden von uns ein Anlass der Freude und des Trostes sein möge. „Wir Christen feiern in der Geburt Jesus die Menschwerdung Gottes, worauf sich unsere humanistischen Werte und am Ende auch die Regeln unseres Zusammenlebens ableiten. Wir sollten uns im Laufe des Jahres öfters daran erinnern, besonders in der Politik“, stellt Leiter Reber fest.Â
Bild 1: Ulli Mair/ facebook
Bild 2: Andreas Leiter Reber/ Die Freiheitlichen
Die Landtagsabgeodneten der „Süd-Tiroler Freiheit“ Sven Knoll, Hannes Rabensteiner und Bernhard Zimmerhofer haben unterschiedliche Wünsche. „Ich lasse mich gerne überraschen“, sagt Rabensteiner. Hätte er aber einen Wunsch frei, würde er sich einen Zauberstab wünschen, um die Probleme und Sorgen der Menschen schnell zu lösen. Ihm geht es in der Politik nämlich zu langsam voran. Sven Knoll persönlich wünscht sich Gesundheit sowie Zeit für Familie und Freunde. Für das Land und die Bevölkerung strebt er Freiheit, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit an. Beide Landtagsabgeordneten befürchten jedoch, dass diese Wünsche für das „Christkindl“ wohl zu viel seien und deshalb wünscht sich Hannes Rabensteiner für alle ein köstliches Weihnachtsmahl, besinnliche und frohe Festtage, viel Zeit mit den Liebsten sowie Glück und Zufriedenheit. Sven Knoll hingegen ist der Meinung, dass wenn das „Christkindl“ mit seinen Wünschen überfordert ist, es „wohl an uns Politikern liegt, dafür zu sorgen, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen.“ Bernhard Zimmerhofer sehnt sich nach einer dauerhaften Wiedervereinigung von Tirol, nicht nur zu Weihnachten.
Bild 1: Hannes Rabensteiner/ STF
Bild 2: Sven Knoll/ STF
Bild 3: Bernhard Zimmerhofer/ STF
Maria Elisabeth Rieder (Team K) betont: „Die Weihnachtszeit sollte wieder eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Besinnung auf das, was wirklich wichtig ist im Leben. In dieser so hektischen Zeit nehmen sich die Menschen viel zu wenig Zeit für Stille, um einfach zur Ruhe zu kommen und zu spüren: Wie geht es mir? Wo stehe ich? Wo will ich hin?“. Sie wünscht sich Freundlichkeit und Respekt im Umgang miteinander und dass Leichtigkeit, Freude und Lachen in unseren Alltag einziehen. So gehe es uns allen besser und das Leben wird heller.
Bild: Maria Elisabeth Rieder/ Team K
Der Landtagsabgeordnete vom Team K, Alex Ploner, teilt mit, dass er bereits seit Anbeginn seiner politischen Tätigkeit Anfragen zu seinem Privatleben freundlich ablehnt. Die restlichen Landtagsabgeordneten nahmen an der Umfrage nicht teil.Â