von hz 22.10.2023 11:31 Uhr

„Das Geplärre der Freiheitlichen“

Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler hofft auf kreative Koalitionsvarianten nach der Nationalratswahl 2024. Wichtig sei, bei Klima, Umweltschutz, sozialer Absicherung, Justiz oder Frauenförderung auch in Zukunft etwas weiterzubringen, sagte er im APA-Interview. Eine deutliche Mehrheit wolle FPÖ-Chef Herbert Kickl jedenfalls nicht als Bundeskanzler. Das jüngst vorgestellte Budget für 2024 verteidigte Kogler, das Projekt Klimaschutzgesetz sah er weiter auf der Agenda.

Kogler: Wählen Nationalrat, nicht „Volkskanzler“ - Bild: APA

Wichtig sei, dass alle im Parlament vertretenen Parteien – „diese blauen Rabauken abgezogen“ – eine gemeinsame Gesprächsbasis beibehielten. Darauf aufbauend und unter Voraussetzung der Kompromissbereitschaft gelte das Prinzip, „dass da immer wieder kreative Koalitionen entstehen können“, sagte Kogler. Klar sei: „Wir wählen den Nationalrat, und es ist keine Volkskanzlerwahl, verdammt noch mal.“ Erst danach gehe es an die Regierungsbildung. Und glaube man den Umfragen, dann seien 70 oder wenigstens 65 Prozent der Wähler gegen Kickl an deren Spitze.

In den aktuellen Krisenzeiten voller Sorgen und Unsicherheiten sei die Angst jedenfalls ein schlechter Ratgeber für die Gesellschaft, meinte er in Richtung der Positionierung der Freiheitlichen: „Wo in der Welt oder in Österreich wird irgendetwas besser, wenn wir Herbert Kickl im Bierzelt zuhören müssen?“ Nur dort traue sich der FPÖ-Chef noch hin, in Fernsehsender – mit Ausnahme der eigenen – ja nicht mehr, meinte Kogler in Anspielung auf Kickls verweigerten Auftritt bei Puls 24.

Politik und Medien riet Kogler, sich nicht dem „feuerwerksartigen Geplärre“ der Freiheitlichen unterzuordnen und nicht „irgendwelchen Leuchtraketen hinterherzuhoppeln“. Besser wäre es, den Blick aufs Firmament zu richten, „ohne Panik“ geordnet nach vorne zu arbeiten, sich hinzustellen und in guter alter Tradition die eigenen Anliegen öffentlich zu argumentieren. „Das wird immer schwieriger in der Welt der sogenannten sozialen Medien, aber es ist zu tun und kann ganz viel bewirken.“

APA/UT24

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