von ag 08.10.2023 07:21 Uhr

Ein neuer Krieg ist ausgebrochen

Nach dem Großangriff auf Israel hat die islamistische Hamas im Gazastreifen den Beschuss fortgesetzt. Gegen mehrere Städte, darunter Tel Aviv, gab es in der Nacht auf Sonntag heftige Raketenangriffe. Israels Militär bombardierte im Gegenzug Kommandozentralen der Hamas. Bisher kamen in Israel laut Medien mindestens 300 Menschen ums Leben, rund 1.590 wurden verletzt. Aufseiten der Palästinenser wurden laut deren Behörden mindestens 232 Menschen getötet und knapp 1.700 verletzt.

APA/AFP

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte eine harte Reaktion im Gazastreifen an. „Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln“, sagte Netanyahu am Samstagabend in einer Ansprache. Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: „Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln.“ Israel werde Rache nehmen. „Dieser Krieg wird Zeit brauchen“, sagte Netanyahu. „Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns.“

Hartes Vorgehen von Seiten Israels

Israel beschloss als Reaktion auf die überraschenden Großangriffe der islamistischen Hamas im Gazastreifen vernichtende Schläge gegen die palästinensische Organisation. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Jihad so zu zerstören, „dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen“, gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu Sonntagmorgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen abzuschneiden.

Unterdessen konnten nach israelischen Medienberichten Geiseln, die in einem Haus in Ofakim an der Grenze zum Gazastreifen festgehalten worden seien, von israelischen Soldaten befreit werden. Sie hätten das Gebäude nach stundenlangen Verhandlungen gestürmt und zehn Terroristen getötet, berichteten die Nachrichten-Website Ynet und der Sender i24NEWS. Drei israelische Soldaten seien verletzt worden.

Das war passiert

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte am Samstag tagsüber nach Militärangaben mehr als 3.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen am Morgen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt. Ein Militärsprecher sprach von einer „erheblichen Zahl“, genaue Angaben hat Israel bisher nicht genannt. Die Hamas, die von der EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, sprach von Dutzenden Entführten.

Der Überraschungsangriff der Hamas startete genau 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Der damalige Angriff feindlicher arabischer Staaten auf Israel am höchsten jüdischen Feiertag gilt als bisher schwerstes nationales Trauma.

Auch Gewalt im Westjordanland

Unterdessen geht die Gewalt auch im Westjordanland weiter. Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee wurden am Samstag in mehreren Orten sechs Palästinenser getötet, darunter ein 13 Jahre alter Bub, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Ein weiterer Mann wurde palästinensischen Angaben zufolge nach einem versuchten Messerangriff von israelischen Soldaten erschossen.

APA

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