Bewegung „Für Südtirol mit Widmann“ vorgestellt
„Wie Sie wissen, wurde ich in gewisser Weise mit dem Edelweiß geboren. Die Grundwerte der Südtiroler Volkspartei sind meine, aber die Partei ist in Schieflage geraten“, so Widmann. „Für mich war es leider nicht mehr möglich, für die SVP zu kandidieren.“ Er erklärte, dass er die Gründung einer eigenen politischen Liste (UT24 berichtete) als notwendigen Schritt sieht, um sein Engagement für das Land fortzusetzen.
Die Kandidatur von „Für Südtirol mit Widmann“ sei nicht gegen jemanden oder etwas gerichtet, sondern stelle eine Politik des klugen und konkreten Entscheidens und Handelns dar. Widmann betonte die aktuelle Notwendigkeit, die Grenzen der Autonomie weiter auszuloten. „Die Autonomie ist die Quelle unseres Wohlstandes“, sagte er. Dies klingt wie eine subtile Kritik an die aktuelle Landesregierung, die es bekanntlich vermeidet, Rom zu konfrontieren.
Widmann spricht über Gesundheitssektor
Im Gesundheitssektor sprach er den Pflegemangel und die langen Wartezeiten in Notaufnahmen an. Er betonte, dass trotz des Wohlstandes in Südtirol das Gesundheitssystem in Erhebungen oft schlecht abschneidet.
Ein weiterer Punkt seiner Agenda ist die Wohnungsnot. Widmann stellte die Frage: „Wie sollen unsere Familien ihre Zukunft planen, wenn sie keine Wohnung finden?“ Er kritisierte die aktuelle Politik scharf, die seiner Meinung nach mit ungeeigneten Instrumenten auf die Wohnungsnot reagiert.
Widmann: „Wir haben tatenlos zugesehen“
Zum Thema Energiepolitik und Inflation äußerte sich Widmann mit einem bestimmten Grad an Unzufriedenheit: „Wir haben tatenlos zugesehen, wie die Energiepreise kontinuierlich steigen und die Inflation sich unaufhaltsam in unsere Wirtschaft einfrisst, anstatt wie Nordtirol beispielsweise zeitgerecht zu reagieren und die Inflationsspirale zu dämpfen.“ Dies hatte zum Schluss auch massive Auswirkungen auf die Verbraucher. Jetzt müsse man die Sozialpartner zusammentrommeln, um einen Weg zu finden, die Löhne anzupassen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit und Überlebensfähigkeit der Unternehmen zu gefährden.
Im Kontext der Raumordnung gab Widmann zu bedenken, dass das Gesetz für Raum und Landschaft, welches vor fünf Jahren erlassen wurde, seiner Meinung nach gravierende Mängel aufweist. „Es fehlen klare Bestimmungen und transparente Vergabekriterien. Das führt zu Verwirrung und kann der ordnungsgemäßen Entwicklung unserer Landschaft schaden“, so Widmann.
Thomas Widmann – Foto: UT24/aw
„Was früher die Straße zum letzten Hof war, ist heute die Anbindung an das Breitband.“
Digitalisierung ist für Widmann ein weiteres zentrales Thema. Er verglich die Bedeutung der Breitbandanbindung mit der Anbindung einer Straße: „Was früher die Straße zum letzten Hof war, ist heute die Anbindung an das Breitband.“ Er wies darauf hin, dass eine umfassende digitale Infrastruktur eine Grundvoraussetzung für Wirtschaftswachstum, Bildung und soziale Inklusion darstellt. Widmann kündigte an, sich für den Ausbau der digitalen Infrastruktur einzusetzen, um Südtirol in die digitale Zukunft zu führen.
In Bezug auf Tourismus, Wirtschaft und Landwirtschaft sprach Widmann seine Unterstützung für die Südtiroler Vorzeigebetriebe aus und betonte die Notwendigkeit, den Tourismus und die Landwirtschaft nicht zu dämonisieren. Zu den Themen interne Sicherheit und Zuwanderung meinte er, dass es Zuwanderung zwar braucht, diese aber reguliert gehört.
Widmann sprach sich auch für einen klimafreundlichen Ansatz aus und betonte, dass die fossile Energie durch erneuerbare Energien ersetzt werden muss. Dies dürfe aber nicht wie in Deutschland mit dem Heizungsgesetz passieren, wo die Menschen vor teilweise unlösbare finanzielle Bürden gestellt werden, sondern müsse mit einer massiven öffentlichen Unterstützung vonstattengehen.
Das Wahlziel von Widmann
Als Schlusswort gab Widmann sein Wahlziel bekannt: „So stark im Landtag vertreten zu sein, um das heute Vorgestellte umzusetzen“. Er kündigte auch an, dass er in Kürze sein detailliertes Programm und seine Kandidaten vorstellen wird. Mit der „Für Südtirol mit Widmann“-Liste biete sich eine neue Alternative in der politischen Landschaft Südtirols.
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26.07.2023
Es ist nicht wichtig wer im Landtag sitzt, sondern wer sich für uns Südtiroler einsetzt.