Bericht warnt vor Folgen des Gletscherschwunds
Der jährlich erscheinende Bericht wird im Auftrag des Klima- und Energiefonds sowie der Bundesländer durch das Climate Change Centre Austria (CCCA) in Zusammenarbeit mit Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und der Universität für Bodenkultur (Boku) erstellt. „Der Bericht verdeutlicht erneut, dass wir jedes Jahr und auf allen Ebenen ambitionierten Klimaschutz brauchen“, lautete das Resümee von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung des Klima- und Energiefonds am Freitag.
Im Gebirge war es 2022 der viertwärmste Sommer seit Beginn der Messungen, eine geringe Schneedecke und hohe Mengen an Saharastaub sorgten für eine rasche Gletscherschmelze. Die österreichischen Gletscher verloren im Jahr 2022 im Mittel drei Meter Eisschicht, das war in etwa doppelt so viel Masse wie im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Die Schmelze und auftauende Permafrostböden führen zu Steinschlägen, Felsstürzen und Murenabgängen und gefährden dadurch den (Ski-)-Tourismus, die alpine Infrastruktur sowie die Sicherheit im alpinen Raum.
Der Gletscherschwund wirkt sich weiters auf den Wasserkreislauf, die Biodiversität, die Schifffahrt bis hin zur Energiewirtschaft aus. Rasche Anpassungsmaßnahmen – insbesondere in den Bereichen Wasserwirtschaft, Katastrophenschutz und Tourismus – seien daher nötig: „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Gletscher in den nächsten 20 Jahren – ganz unabhängig, von welchem Szenario man ausgeht – halbieren werden. Wir können das nicht mehr verhindern. Nun ist es wichtig, sich mit dem totalen Verlust der Gletscher auseinanderzusetzen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten“, wird Herbert Formayer, wissenschaftlicher Leiter des Berichts und Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie (Boku), zitiert.
APA/UT24
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13.05.2023
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