Erste Festnahmen nach Vergiftungen von Schülerinnen

Seit drei Monaten werden im Iran immer wieder Massenvergiftungen an Mädchenschulen gemeldet. Die Behörden vermuten dahinter einen Versuch, Mädchen von der Schulbildung auszuschließen. Die Hintergründe sind bisher ungeklärt.
Unterdessen gingen im Iran Lehrer in mehreren Städten angesichts der jüngsten Vergiftungswelle auf die Straßen. Videos in den sozialen Medien zeigten Proteste in mehreren iranischen Provinzen. Auf den Versammlungen warfen auch Angehörige den Behörden vor, nicht ausreichend gegen die Vergiftungen an den Mädchenschulen vorzugehen. Bilder und Videos zeigten Proteste unter anderem in den Millionenstädten Tabriz und Mashhad, in Isfahan, Shiraz, am Kaspischen Meer sowie in den Kurdenregionen.
Am Montag hatte der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, mit Blick auf die Vergiftungen eine „strenge Strafe“ angeordnet. Ebenfalls am Montag verkündete der iranische Justizchef Mohseni Ejei, im Zusammenhang mit den Vergiftungen verhaftete Menschen sollten vor Gericht wegen „Korruption auf Erden“ angeklagt werden, was die Todesstrafe nach sich ziehen würde.
Laut der reformorientierten Zeitung „Etemad“ mussten am Montag erneut Dutzende Schülerinnen in der östlichen Stadt Kuchan ins Krankenhaus, nachdem sie „unangenehme Gerüche“ eingeatmet hatten. In der südwestlichen Provinz Khusestan waren am Sonntag mehr als 700 ähnliche Fälle gemeldet worden.
Laut einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Vergiftungswelle wurden seit Ende November mehr als 5.000 Schülerinnen in 25 der 31 Provinzen des Landes Opfer von Vergiftungen.
APA/UT24






