Geköpfter Burschenschafter auf Antifa-Plakat
Man könnte annehmen, dass sich eine Organisation wie die Antifa, die sich selbst auf die Fahnen schreibt, sich gegen menschenverachtende Ideologien einzusetzen, sich nicht selbst zu menschenverachtenden Äußerungen hinreißen lässt. Genau das hat die „Gruppe für organisierten Antifaschismus“ nun aber mit dem gezeigten Transparent getan. Und dies ging auch gehörig nach hinten los, denn in den sozialen und österreichischen Medien sorgt die geschmacklose Abbildung für Wirbel.
Gewaltbereiter Protest gegen den Akademikerball
Neben der Aufschrift „Wenn Schmiss, dann richtig“ ist auf dem Transparent offensichtlich eine illustrierte Person aus einer Studentenverbindung abgebildet, welcher brutal der Kopf abgehakt und dies mit dem Schriftzug offensichtlich auch noch verherrlicht wird.
Zum Hintergrund: Ein Schmiss ist eine von einer studentischen Mensur (studentischer Zweikampf mit Schläger oder Säbel) entstandene Narbe am Kopf oder im Gesicht. Bei dem Transparent soll es sich um einen Aufruf zum Protest gegen unter anderem den am kommenden Freitag, den 24. Feber stattfindenden Akademikerball in der Wiener Hofburg handeln. Der Ball führt bereits seit seinem Bestehen dazu, dass sich etliche gewaltbereite Linksextremisten zur Gegendemo versammeln. Es gab in den letzten Jahren bereits heftige Ausschreitungen aufseiten der Gegendemonstranten, weshalb das Polizeiaufgebot jedes Jahr groß ist, um die Besucher des Akademikerballes zu schützen.
Wenn Schmiss, dann richtig!
Nächste Woche alle zum Budenbummel am 23.02. und zur NoWKR Demo am 24.02.!#w2302 #w2402 https://t.co/z7Bxk4Dayg pic.twitter.com/ahUGgETb9g
— gruppe für organisierten antifaschismus wien (@gfoa_w) February 15, 2023
Auf Twitter schaltete sich sogar ZIB-Moderator Armin Wolf in die Diskussion um das Antifa-Plakat ein:
„Dieses Transparent ist derartig menschenverachtend, dass mir unbegreiflich ist, wie das Menschen, die sich angeblich gegen eine menschenverachtende Ideologie engagieren wollen, produzieren können. Findet das irgendwer, der noch halbwegs bei sich ist, witzig?“
Auf eine Antwort, wonach das Transparent wegen eines Vorfalls, bei welchem es während eines Fechtkampfs zwischen Burschenschaften zu zwei Verletzten kam, Satire sein soll, meint Wolf: „Machts um keinen mm besser oder intelligenter“.
Dieses Transparent ist derartig menschenverachtend, dass mir unbegreiflich ist, wie das Menschen, die sich angeblich gegen eine menschenverachtende Ideologie engagieren wollen, produzieren können.
Findet das irgendwer, der noch halbwegs bei sich ist, witzig?— Armin Wolf (@ArminWolf) February 22, 2023
Auch das Akademikerballkomitee und die FPÖ Wien äußerten Medienberichten zufolge Bedenken um die Sicherheit der Ballbesucher und erstatteten Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Außerdem wurde die Polizei um Mithilfe und Erhöhung der Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Ballbesucher gebeten.