von su 17.01.2022 17:35 Uhr

Amnesty kritisiert Diskriminierung Ungeimpfter in Italien

Es gehe gegen die strengen Corona-Maßnahmen, welche von Italien erlassen worden sind. Arbeits- und soziales Leben solle auch für Ungeimpfte möglich sein.

Weltbekanntes Kolosseum im Herzen Roms. (Bild: APA)

Der Druck auf die Regierung würde zunehmen, berichtet Matthias Rüb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Montag.

Deswegen fordere die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die von Ministerpräsident Mario Draghi geführte Koalition, „die unverhältnismäßige Diskriminierung von Ungeimpften zu beenden“.
Zum Jahreswechsel ist eine Impfpflicht für alle Personen über 50 Jahren eingeführt. Zudem gelte ein faktischer Lockdown für alle Ungeimpften.
Laut Amnesty müssten auch Ungeimpfte „ohne Diskriminierung das Recht haben, am Arbeits- und sozialen Leben teilzuhaben, etwa durch alternative Maßnahmen wie das Maskentragen und Coronatests“.

Grundrechte wahrnehmen können

Ungeimpfte können bis zum 15. Juni keinerlei öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Personen über 50 Jahren dürften zudem ihren Arbeitsplatz nicht aufsuchen, wenn sie nicht geimpft sind.

„Eine Impfpflicht und Einschränkungen müssten stets ‚verhältnismäßig‘ bleiben“, heißt es in einer Erklärung von Amnesty.

Die römische Regierung wird aufgefordert, „zu gewährleisten, dass die gesamte Bevölkerung ihre Grundrechte wahrnehmen kann, etwa das Recht auf Ausbildung und Arbeit.

Zulauf bei Demonstrationen

Die Zahl der Demonstranten scheint wieder zuzunehmen, heißt es. In Dutzenden Städten würde am Samstagnachmittag gegen die Verschärfung protestiert.

Laut eines Beitrages der Nachrichtenagentur Adnkronos hätten etwa 5000 Personen an einer Protestkundgebung in der Nähe des Kolosseums teilgenommen.

Die Organisatoren versuchten zu entspannen: sie forderten zu einem Sitzstreik auf.

Auch in Mailand tritt bei der Kundgebung der 89 Jahre alte französische Medizin-Nobelpreisträger und Impfskeptiker Luc Montagnier ans Mikrofon. „Die Corona-Impfung schütze nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus und begünstige außerdem die Ansteckung mit anderen Viren“, sagt der Montagnier der jubelnden Menge. Proteste gab es auch in Padua, Neapel und Turin.

Warnung vor Massenimpfungen

Andrea Crisanti, der bekannte Mikrobiologe aus Padua warnte die Regierung in Rom vor geplanten Massenimpfungen mit einer vierten oder gar fünften Dosis mit dem Corona-Impfstoff. „Dies würde erstens das Gesundheitswesen überfordern und zweitens die Gefahr einer dauerhaften Beeinflussung des komplexen Immunsystems der geimpften Personen mit sich bringen. Er vertritt die Meinung, die Impfstoffe hätten die Erwartungen nicht erfüllt“.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite