von hz 08.09.2021 11:56 Uhr

Südtiroler Studenten an österreichischen und italienischen Universitäten

Laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) sind im Studienjahr 2019/20 insgesamt 12.832 in Südtirol Ansässige an österreichischen und italienischen Universitäten eingeschrieben; 2.260 davon sind erstimmatrikuliert. Die Universitätsbesuchsquote der Frauen liegt mit 34,8 Prozent deutlich über jener der Männer (25,4 Prozent). 2.241 Hochschüler aus Südtirol haben im Studienjahr 2018/19 bzw. im Kalenderjahr 2019 ihr Studium in Österreich oder Italien abgeschlossen.

Universität Innsbruck. Bild: G.J. Dekas (c) 2015

In Südtirol gilt, wie in ganz Italien, eine zehnjährige Schulpflicht, ergänzt durch eine Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr, heißt es zu Beginn der Aussendung. 60 Prozent der in Südtirol ansässigen Jugendlichen schließen eine Oberschule mit der Reifeprüfung ab und erfüllen somit die Grundvoraussetzungen für die Zulassung zum Studium an einer Hochschule. Drei Viertel der Oberschulabgänger der vergangenen fünf Jahre haben sich für ein Weiterstudium in Österreich oder Italien entschieden.

Im Studienjahr 2019/20 sind insgesamt 12.832 Südtiroler an einer österreichischen bzw. italienischen Universität eingeschrieben, geringfügig weniger als im vorhergehenden Studienjahr (-9). 6.688 (52,1 Prozent) in Südtirol ansässige Hochschüler studieren an einer österreichischen Universität, 6.144 (47,9 Prozent) in Italien.

  • Bild: Landesinstitut für Statistik ASTAT

17,7 Prozent mehr Studienanfänger als im Jahr zuvor

Insgesamt sind 2.260 Südtiroler Studenten im Studienjahr 2019/20 erstimmatrikuliert, 994 (44,0 Prozent) an einer österreichischen und 1.266 (56,0 Prozent) an einer italienischen Universität. Die Zahl der Südtiroler Studienanfänger ist im Vergleich zum Vorjahr um 340 gestiegen (+17,7 Prozent), wobei der Zuwachs größtenteils auf die italienischen Universitäten entfällt (+314). Sowohl an der Freien Universität Bozen als auch an der Universität Padua haben sich doppelt so viele Südtiroler erstimmatrikuliert als im Vorjahr, während die Erstsemester an der Philosophisch-Theologischen Hochschule von Brixen weniger als die Hälfte ausmachen.

  • Bild: Landesinstitut für Statistik ASTAT

Universitäten in Österreich: Zahl der Südtiroler Studenten im letzten 10-Jahreszeitraum um 18 Prozent angestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der in Österreich studierenden Südtiroler im Studienjahr 2019/20 um 4,1 Prozent zurück.

Betrachtet man die Veränderung in Laufe des vergangenen Zehnjahreszeitraums, ist ein Anstieg von 18,1 Prozent festzustellen: Während im Studienjahr 2009/10 5.663 Studenten aus Südtirol an österreichischen Universitäten eingeschrieben waren, beläuft sich ihre Zahl im letzten Berichtsjahr auf 6.688.

Innsbruck nach wie vor sehr beliebt zum Studieren

Unter den österreichischen Universitätsstädten fällt die erste Wahl der Südtiroler Hochschüler, sicherlich dank der geringen Entfernung, nach wie vor auf Innsbruck. In der Tiroler Landeshauptstadt sind 57,6 Prozent der in Österreich studierenden Südtiroler eingeschrieben; es folgen Wien (29,4 Prozent) und mit beträchtlichem Abstand Graz (9,0 Prozent) und Salzburg (2,2 Prozent). Die restlichen 1,8 Prozent entfallen auf Linz, Klagenfurt und Leoben.

  • Bild: Landesinstitut für Statistik ASTAT

Beliebteste Studienrichtungen der in Österreich studierenden Südtiroler liegen im Fachbereich der Geisteswissenschaften und Künste

Die ersten fünf der beliebtesten Studienbereiche der in Österreich studierenden Südtiroler erfreuen sich eines ähnlich starken Zulaufs: Im Studienjahr 2019/20 belegen 1.202 (15,3 Prozent) Südtiroler Hochschüler an österreichischen Universitäten Studiengänge im Bereich der Geisteswissenschaften und Künste und 1.186 (15,1 Prozent) im Bereich Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen, während 1.097 (14,0 Prozent) Pädagogik und 1.076 (13,7 Prozent) Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik studieren. Fast genauso beliebt ist ein Studium des Ingenieurwesens (12,8 Prozent).

Die Frauen studieren vorzugsweise Geisteswissenschaften und Künste oder Pädagogik (23,5 Prozent bzw. 22,9 Prozent). Die Männer wählen vor allem Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe (23,2 Prozent), gefolgt von Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik (17,9 Prozent).

Zudem gibt es noch 482 Südtiroler, die in Österreich an Privatuniversitäten (179), Fachhochschulen (87) und an Pädagogischen Hochschulen (216) studieren.

Auswahl Studienort hängt von Studienangebot ab

Die Auswahl des Studienortes ist zum Teil vom Studienangebot der Universitäten abhängig. So können beispielsweise die Studiengänge im Bereich der Land-, Forstwirtschaft, Fischerei und Tiermedizin nur in Wien besucht werden (151 Südtiroler Hochschüler). Auch belegen relativ viele Studierende aus Südtirol in der österreichischen Hauptstadt einen Hochschullehrgang im Bereich der Geisteswissenschaften und Künste (492, 40,9 Prozent) sowie der Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik (403, 37,5 Prozent).

Mehr als drei Viertel der Südtiroler, die in Österreich in den Fachbereichen Pädagogik (813 Studenten, 74,1 Prozent), Gesundheit und Sozialwesen (584, 79,3 Prozent) und Dienstleistungen (123, 91,8 Prozent), studieren, haben hingegen die Universität Innsbruck gewählt, insbesondere die Frauen (78,5 Prozent).

Graz ist neben Innsbruck und Wien für ein Studium der Informatik und Kommunikationstechnologie (25,3 Prozent) sowie für eines im Bereich Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe (27,8 Prozent) ziemlich gefragt, vor allem vonseiten der männlichen Studenten.

Die anderen österreichischen Universitätsstädte spielen bei den Südtiroler Studenten eine untergeordnete Rolle: An der Universität Salzburg ist die pädagogische Fakultät am besten besucht, in Linz, Klagenfurt oder Leoben das Ingenieurwesen.

  • Bild: Landesinstitut für Statistik ASTAT

Universitäten in Italien: 60,2 Prozent studieren in Trient-Südtirol

Im Studienjahr 2019/20 nimmt die Zahl der in Italien studierenden Südtiroler im Vergleich zum Vorjahr weiter zu: Insgesamt sind 6.144 junge Menschen aus Südtirol an italienischen Universitäten eingeschrieben, 274 mehr als im Studienjahr 2018/19 (+4,7 Prozent). Die Datenanalyse nach Geschlecht ergibt, dass 2.362 Hochschüler und 3.782 Hochschülerinnen aus Südtirol an italienischen Universitäten studieren.

Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Anzahl der Südtiroler Studenten an italienischen Universitäten jedoch um 3,2 Prozent gesunken, und zwar von 6.349 im Studienjahr 2009/2010 auf 6.144 im Berichtsjahr.

Südtiroler bevorzugen Universität in der Nähe

An Hochschulen in Italien Studierende aus Südtirol bevorzugen eine Universität in der Nähe ihres Wohnortes: Im Studienjahr 2019/20 studieren 2.868 Südtiroler im Lande. Das entspricht einem Anteil von 46,7 Prozent aller Südtiroler Studenten, die an Universitäten in Italien eingeschrieben sind. 33,5 Prozent besuchen die Freie Universität Bozen, 8,7 Prozent die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und 4,5 Prozent die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen.

Berücksichtigt man auch die 13,5 Prozent, die in Trient studieren, haben 60,2 Prozent aller Südtiroler Studenten, die an italienischen Universitäten eingeschrieben sind, eine Hochschule in der Region Trient-Südtirol ausgewählt.

Die von den Südtiroler Hochschülern bevorzugten italienischen Studienorte außerhalb der Provinzen Bozen und Trient sind Verona (5,4 Prozent), Bologna (4,5 Prozent), Mailand (4,2 Prozent) und Padua (4,2 Prozent). Die restlichen 21,4 Prozent der Südtiroler Hochschüler studieren an anderen italienischen Universitäten.

An italienischen Universitäten Eingeschriebene nach Studienbereich

Die meistgewählten Studiengänge der an italienischen Universitäten eingeschriebenen Südtiroler Studenten fallen in die Bereiche Bildungswissenschaften (18,8 Prozent), Gesundheitswesen und Pharmakologie (15,3 Prozent), Wirtschaft und Statistik (14,0 Prozent) sowie Rechtswissenschaften (6,6 Prozent).

Dabei sind die klassischen geschlechtsspezifischen Präferenzen zu beobachten: Mehr als ein Viertel (27,1 Prozent) der in Südtirol ansässigen Hochschülerinnen, die in Italien studieren, haben sich für den Fachbereich der Bildungswissenschaften entschieden, weitere 18,7 Prozent für einen Studiengang im Bereich Gesundheitswesen und Pharmakologie. Die männlichen Studenten bevorzugen hingegen die Fachrichtungen Wirtschaft und Statistik (17,5 Prozent) sowie Ingenieurwesen und Informationswissenschaften (14,0 Prozent).

  • Bild: Landesinstitut für Statistik ASTAT

Im Kalenderjahr 2019 haben 1.093 in Südtirol ansässige Hochschüler, und zwar 713 Frauen und 380 Männer, ihr Studium an einer italienischen Universität abgeschlossen, 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mehr als zwei von fünf der Südtiroler Hochschulabsolventen, die an italienischen Universitäten eingeschrieben waren, erlangten ihren Studientitel in Bozen, und zwar 30,0 Prozent an der Freien Universität Bozen und 12,6 Prozent an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“. Berücksichtigt man auch die Absolventen der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen (2,0 Prozent) und die Absolventen der Universität Trient (14,8 Prozent), so haben in etwa drei von fünf (59,5 Prozent) der in Italien studierenden Südtiroler ihr Studium in der Region absolviert. Die restlichen Jungakademiker haben ihr Studium in Verona (8,1 Prozent), Bologna (6,8 Prozent), Mailand (5,6 Prozent), Padua (3,6 Prozent) bzw. an anderen italienischen Universitäten (16,6 Prozent) abgeschlossen.

Im Jahr 2019 haben die meisten der in Italien studierenden Südtiroler ihren akademischen Titel in den Fachbereichen Gesundheitswesen und Pharmakologie sowie Wirtschaft und Statistik erlangt (21,1 Prozent bzw. 16,5 Prozent).

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