von hm 03.06.2021 06:20 Uhr

Heute ist (eigentlich) Fronleichnam

Die katholische Kirche begeht heute das Hochfest von Fronleichnam, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Der Feiertag, der jährlich von zahlreichen Prozessionen unter Mitführen der Monstranz begleitet wird, findet heuer aufgrund der Pandemie oft nur in eingeschränktem Rahmen statt. In Südtirol ist es gar kein gesetzlicher Feiertag mehr und wird deshalb üblicherweise nachgefeiert.

Eine schlichte Monstranz. (pixabay)

Das Wort leitet sich aus dem mittelhochdeutschen „vrôn“, was so viel wie „zum Herrn gehörig“ bedeutet, und „lîcham“, dem Leib (verwandt mit der heutigen „Leiche“), ab, was auf die lateinische Bezeichnung „Corpus Christi“ für das Hochfest zurückgeht. Gemeint ist der „lebendige Leib des Herrn“ in der Wandlung. Mancherorts wird der Feiertag auch „Blutstag“ genannt, der auf das Blut Christi in der Eucharistie verweist.

Der Tag des Leibes Christi ist eigentlich der Gründonnerstag, mit dem die Leibwerdung Jesu in Brot und Wein am Abschiedsmahl seinen Anfang nimmt. Wegen des stillen Charakters der Karwoche erlaubt der Gründonnerstag jedoch keine große Feier. Daher wurde das Fest Fronleichnam auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes gelegt.

Italien hat Fronleichnam 1977 als gesetzlichen Feiertag abgeschafft. In Südtirol wird das Hochfest üblicherweise am darauffolgenden Sonntag „nachgeholt“. Parteien und Kulturorganisationen fordern seit Jahren die Wiedereinführung der traditionellen religiösen Feiertage in Südtirol. Getan hat sich in der Sache – trotz Autonomie – bisher wenig.

Prozessionen sind jedenfalls in allen Landesteilen Tirols unter Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen erlaubt.

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