von ca 19.05.2021 16:35 Uhr

Reschensee: Das versunkene Dorf taucht nun auf

Im Vinschgau sind Reste des versunkenen Dorfes wieder an der Oberfläche erschienen. Aufgrund von Instandhaltungsarbeiten musste Wasser aus dem bekannten Reschensee abgelassen werden, weshalb nun die Ruinen des 1950 gefluteten Dorfes Graun wieder zum Vorschein kamen. Wer sich selbst vor Ort überzeugen will, muss sich beeilen, sagt der Tourismusverein Reschenpass im Gespräch mit UT24.

Der Reschensee. Foto: Indiana Production

Der Reschensee ist zunächst wegen seines aus dem See ragenden Kirchturms, der versunkenen Pfarrkirche Sankt Katharina, bekannt und dient so manchem als Fotomotiv. Aufgrund einiger Vorbeireisender, welche für ein Foto Halt am See machten, zirkulieren nun Bilder von den Überresten des versunkenen Dorfes weltweit in den Medien.

Hauswände und Treppen erkennbar

Teilweise könne man Hauswände oder Treppen unter den Gemäuern erkennen und auch zwischen den Trümmern spazieren, teilte eine junge Frau UT24 mit und schickte der Redaktion einige eindrucksvolle Bilder.

  • Foto: Julia Platzgummer
  • Foto: Julia Platzgummer
  • Fotos: Julia Platzgummer
  • Foto: Julia Platzgummer
  • Foto: Julia Platzgummer

Mehr als 160 Häuser wurden gesprengt

Um einen Speichersee zu errichten, ließ die italienische Regierung die beiden Dörfer Reschen und Graun vor mehr als siebzig Jahren fluten. Mehr als 160 Häuser wurden deshalb gesprengt und versanken anschließend in der Flut. Die Dorfbewohner mussten aus ihren Wohnhäusern weichen und in ein anderes umziehen – so entstand das heutige Neu-Graun. Nur der Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert sollte aufgrund des Denkmalschutzes erhalten bleiben.

Vor zwölf Jahren wurde der Wasserstand im Reschensee schon einmal für Wartungen am Kirchturm abgesenkt. Der Turm der Sankt-Katharina-Kirche musste damals über mehrere Wochen restauriert werden.

Für Interessierte:

Wer sich von dem Ereignis selbst ein Bild machen möchte, der muss sich beeilen: „Das Wasser ist schon wieder am Steigen“, sagte eine Mitarbeiterin des Tourismusvereins Reschensee im UT24-Gespräch. „Je nach Witterung werden die Überreste noch weitere zehn Tage, maximal zwei Wochen, zu sehen sein“.

Dies hänge auch maßgeblich von den Temperaturen ab, welche den Pegelstand durch das Schmelzwasser aus den Bergen weiter steigen lassen könnten.

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