von hm 27.03.2021 08:30 Uhr

Endstation: Gatterer verkauft Garnituren der Rittner Bahn

Das Tauziehen zwischen dem Unternehmen SAD und dem Land Südtirol geht in die nächste Runde. Die historische Rittner Bahn von Oberbozen nach Klobenstein läuft jetzt Gefahr, ohne Wagen dazustehen. SAD-Geschäftsführer Ingemar Gatterer will die Zuggarnituren ins Ausland verkaufen.

Rittner Bahn (Foto: Tkarcher/CC-BY-SA-4.0)

Verkehrslandesrat Daniel Alfreider hat letzte Woche bei einer Pressekonferenz angekündigt, dass die landeseigene Südtiroler Transportinfrastrukturen AG den Betrieb der Rittner Bahn neben der Rittner Seilbahn und der Mendel-Standseilbahn übernehmen wird (UT24 berichtete).

Der Geschäftsführer der SAD, Ingemar Gatterer, reagierte nun, indem er seine Absicht bekräftigte, die vier dort eingesetzten „Appenzeller“-Garnituren nach Ablauf der Konzession zu verkaufen. Der Rittner Bahn blieben in diesem Fall nur mehr die historischen Wagen aus dem vorigen Jahrhundert – teils aus der k.u.k-Zeit – übrig.

Laut Gatterer gebe es schon seit dem Vorjahr Pläne, die Zuggarnituren ins Ausland zu verkaufen. Es gebe sogar schon konkrete Pläne mit Transportfirmen, die vier Triebwagen noch im April abzutransportieren.

„Der Verkauf der Züge“, so Gatterer, „beeinträchtigt die Regelmäßigkeit des Dienstes in keinster Weise“ Im Falle einer Unterbrechung des Dienstes ist laut Gesetz der Konzessionär lediglich dazu verpflichtet, einen Schienenersatzverkehr einzurichten. Die Fahrten könnten problemlos mit Bussen abgedeckt werden.

Gatterer stellte auch die Möglichkeit außer Frage, dass das Land die Wagen beschlagnahmen könnte. Für den SAD-Geschäftsführer käme dies einem „Raubzug“ von Firmeneigentum gleich. Außerdem hätte die Landesregierung genügend Zeit gehabt, die Wagen abzukaufen oder sich auf ihren Verkauf einzustellen.

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