von ih 10.07.2020 17:48 Uhr

Neue Wohnung kostet im Schnitt zehn Jahresgehälter

Für eine neue, 70 Quadratmeter große Wohnung müssen die Österreicher im Schnitt rund zehn Brutto-Jahresgehälter hinblättern. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt bei Erstbezug bei 4.176 Euro, ergab eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. Mit den vorjährigen Angaben ist dies nicht direkt vergleichbar, es wurde der Datenlieferant gewechselt, und man verfüge nun über genauere Daten.

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Jedenfalls ist die Leistbarkeit von Eigentumswohnungen in Österreich gesunken und die Kaufpreise am heimischen Wohnungsmarkt sind spürbar gestiegen. Besonders teure Städte sind freilich Paris, Luxemburg und München, sie liegen in Europa an der Spitze. Mietobjekte in Wien sind international verglichen relativ leistbar – in Luxemburg, Paris und London mietet es sich deutlich teurer, erklärte Deloitte am Freitag.

Bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen liegt Österreich im europäischen Ländervergleich auf dem dritten Platz – in Wien sind im Schnitt 4.868 pro Quadratmeter zu bezahlen. In Relation zum durchschnittlichen Bruttojahresgehalt kosten Wohnungen in Tschechien am meisten. Absolut teuerstes Pflaster blieb Paris mit 12.863 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Luxemburg mit 9.565 Euro, München mit 8.250 Euro und London mit 7.699 Euro pro Quadratmeter. In fast allen analysierten Ländern liegen die Wohnungspreise in den Ballungszentren deutlich über dem landesweiten Schnitt.

Bei den Mieten ist Wien mit moderaten Preisen eine durchaus leistbare Stadt, konstatiert Deloitte. Hier sind für den Quadratmeter im Schnitt 9,90 Euro monatlich zu berappen – in Luxemburg sind es 30,70 Euro und in Paris 28,30 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Coronakrise wirkt sich auf Preise kaum aus

Wie sich die Coronakrise langfristig auf die heimischen Mietpreise auswirkt, wagt der Berater derzeit noch nicht abzuschätzen. Es sei damit zu rechnen, dass zahlreiche Wohnungen, die vor der Krise noch über Online-Plattformen touristisch vermietet worden seien, nun langfristig regulär vermietet würden. Das würde dann den Preisdruck weiter erhöhen, heißt es.

Auf die Kaufpreise wird sich die Covid-19-Krise laut Deloitte kaum auswirken. In der letzten Rezession habe der Rückgang der Bautätigkeit zusammen mit niedrigen Finanzierungskosten und nachfolgendem wirtschaftlichen Aufschwung die Wohnimmopreise in ganz Europa hochgetrieben – das sei nun anders: Die Projektentwickler seien auf Komplikationen besser vorbereitet. Trotz Verzögerungen bei Baugenehmigungen dürfte es zu keinem signifikanten Ausfall der Bautätigkeit kommen, nimmt man an.

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