von fe 13.05.2020 15:37 Uhr

Frau aus Brixen kann verletzte Mutter nicht betreuen

Noch immer können Menschen ihre Familienangehörigen nicht besuchen, ohne 14 Tage in Quarantäne zu müssen. Ein Beispiel einer Frau aus Brixen.

APA

An den innertirolischen Grenzübergängen am Brenner, Reschen und Winnebach spielen sich seit Montag chaotische Zustände ab. Seitdem die Einreisebestimmungen in Österreich gelockert wurden, versuchen viele Familien und Beziehungspartner sich nach Monaten endlich wieder zu treffen.

„Anstatt den Menschen dieses selbstverständliche Recht zu gewähren, wird ihnen aber auf beiden Seiten der Grenze die Ein- und Ausreise erschwert. Auch die vermeintliche Regelung für Studenten wird von einigen italienischen Polizeibeamten einfach ignoriert. Dieses Chaos an der Grenze muss sofort beendet werden. Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt daher eine sofortige und koordinierte Grenzöffnung zwischen Nord- Süd- und Ost-Tirol vor“, sagt Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.

Es sei den Menschen, aber auch der Wirtschaft nicht länger zuzumuten, dass die Grenzen zwischen den Tiroler Landesteilen geschlossen bleiben. Es gebe auch keinen epidemiologischen Grund dafür, warum Süd-Tiroler ihre Beziehungspartnern im Bundesland Tirol besuchen dürfen, umgekehrt Italien aber die Einreise nach Südtirol verwehrt.

Eine Frau aus Brixen, die in Innsbruck verheiratet ist und dort lebt, müsste beispielsweise dringend zu ihrer 87-jährigen Mutter nach Brixen, da diese gestürzt ist und sich den Arm gebrochen hat. Die italienischen Polizeibeamten verweigern der Frau aber die Einreise bzw. verlangen eine 14-tägige Quarantäne. Selbst ein negativer Corona-Test wird nicht akzeptiert.

„Man kann nicht nur in Schönwetterzeiten vom vereinten und grenzenlosen Europa sprechen, bei der ersten Krise aber die Schotten dicht machen und die alten Grenzzäune wieder hochziehen“, so Sven Knoll. „Gerade als Europaregion Tirol sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und uns nicht länger voneinander abschotten, sondern die Grenze öffnen und gemeinsam gesundheitliche Schutzmaßnahmen ausarbeiten. Auf der jeweils anderen Seite der Unrechtsgrenze wohnen nämlich keine Fremden, sondern unsere eigenen Landsleute, unsere Familienangehörigen und unsere Partner.“

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