„Militär verunsichert die Bevölkerung“
An „sensiblen“ Punkten in Bozen, Meran, Gröden, Brixen und Bruneck steht das italienische Heer im Einsatz. Die Soldaten sollen verhindern, dass Personen in Gruppen zusammenkommen. Ein Foto zeigte jüngst, wie die Streitkräfte durch die menschenleere Brunecker Stadtgasse marschieren. Viele Bürger und Politiker sind der Meinung, dass der Einsatz der Streitkräfte in Südtirol weder sinnvoll noch notwendig ist.
So positioniert sich die Süd-Tiroler Freiheit politisch grundsätzlich dagegen, dass Soldaten in Südtirol in Uniform patrouillieren. „Damit wird der Eindruck erweckt, als ob wir eine militärisch es besetztes Gebiet wären, das verunsichert die Bevölkerung“, sagt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll zu UT24. Laut Knoll bestehe keine Notwendigkeit für eine solche drastische Maßnahme, da der Großteil der Bürger sich an die Vorgaben halten würde. „In dieser schwierigen Zeit sollte man an das Verständnis der Bürger appellieren und nicht auf Einschüchterung durch schwerbewaffnete Militärfahrzeuge setzten“ sagt Knoll.
Italien habe laut Knoll ganz andere Probleme. In Süditalien hat die Regierung Angst vor sozialen Unruhen, es kam zu versuchten Plünderungen (UT24 berichtete). „Das Militär könnte dort die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und Krankentransporte durchführen, anstatt in Südtirol seine Macht zu demonstrieren“, sagt Knoll.