„Terrone“: Mattarella begnadigt Umberto Bossi
Es war im Jahr 2011 als Umberto Bossi bei einer Wahlkampfveranstaltung den damals amtierenden Staatspräsidenten Italiens, Giorgio Napolitano, als „Terrone“ beleidigte. Die abschätzige Bezeichnung, die gegenüber Süditalienern verwendet wird, fiel vor laufender Kamera bei einer Lega-Kundgebung in Albinio (Provinz Bergamo).
Neben der beleidigenden Äußerung warf der ehemalige Lega-Chef Napolitano vor, den 150. Jahrestag der Republik Italien gefeiert zu haben. „Wir mussten den Präsidenten der Republik ertragen, der uns mit Trikcolore-Fahnen geflutet hat, wohlwissend, dass diese den Menschen aus dem Norden nicht gefallen“, sagte Bossi. Ein Gericht verurteilte den Senator daraufhin zu einem Jahr Haft wegen Schmähung des Staatspräsidenten.
Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat Staatspräsident Sergio Mattarella eine Begnadigung unterzeichnet. Der Präsident der Republik berücksichtigte der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge eine befürwortende Stellungnahme des Generalstaatsanwalts, den gesundheitlichen Zustand des mittlerweile 78-jährigen Bossin sowie die Tatsache, dass der emeritierte Präsident Giorgio Napolitano angab, keinen „Grund für Ressentiments“ gegen den Verurteilten zu haben.