Schimpansen-Gemälde für über 11 Millionen Euro verkauft

Die Identität des Käufers von Devolved Parliament (Dezentralisiertes/Delegiertes Parlament) wurde nicht bekanntgegeben. Auf dem 2,5 Meter hohen und 4,2 Meter breiten Ölgemälde sitzen Schimpansen statt Politikern auf den grünen Bänken des britischen Unterhauses. Sotheby’s hatte den Wert im Vorfeld auf 1,5 bis zwei Millionen Pfund geschätzt.
Die nun erzielte Summe bedeutet einen Rekord für ein Werk des britischen Künstlers, dessen Identität unbekannt ist. Der bisherige Rekordpreis für ein Banksy-Werk lag bei umgerechnet 1,7 Millionen Euro, die 2008 bei einer Auktion in New York erzielt wurden.
Auch der Künstler selbst äußerte sich am Donnerstag zu der Versteigerung. Rekordpreis für ein Banksy-Gemälde bei einer Auktion heute Abend aufgestellt, schrieb der Künstler auf Instagram. Banksy hatte das Bild 2011 verkauft.
„Unabhängig davon, auf welcher Seite man in der Brexit-Debatte steht, gibt es keinen Zweifel, dass dieses Werk heute relevanter ist als jemals zuvor“, hatte Sotheby’s vor der Auktion erklärt. Banksy habe die kompliziertesten politischen Situationen der Gesellschaft in nur einem einzigen Bild destilliert, schwärmte Alex Branczik, der bei Sotheby’s für zeitgenössische europäische Kunst verantwortlich ist. „Was wir in den vergangenen Wochen und Monaten im Unterhaus gesehen haben, ist zu einer täglichen Seifenoper geworden.“ Mit dem Gemälde zeige Banksy den Rückschritt der ältesten parlamentarischen Demokratie in eine Welt von tribalistischem, animalischem Verhalten.
Das Gemälde war erstmals 2009 im Museum von Banksys Heimatstadt Bristol ausgestellt worden. In diesem Jahr stellte der Künstler das Gemälde erneut aus – zeitgleich mit dem ursprünglichen Brexit-Datum 29. März und in Anspielung auf die heftigen und tumultartigen Brexit-Debatten im Unterhaus. Bei dieser Gelegenheit wurde das Werk, das früher Fragestunde hieß, umbenannt in Devolved Parliament.
APA






