Leonie (6) fleht ihren Mörder an und stirbt

Die Rettungssanitäter finden das kleine Mädchen am Abend des 12. Januars tot auf. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-jährigen Stiefvater David H. vor, das Mädchen wochenlang gequält und geschlagen zu haben.
Leonie wäre an den Folgen der Misshandlungen gestorben. Der Mordprozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Neubrandenburg soll den Fall klären.
Leonies Mutter Janine (25) zieht mit dem Mädchen und deren Bruder Noah (3) vor einem Jahr in eine gemeinsame Wohnung mit David H., der Vater ihres Neugeborenen ist.
In den Bauch getreten
Der wegen mehrfacher Körperverletzung vorbestrafte H. soll laut Anklage damit begonnen haben, seine Stiefkinder zu misshandeln. Insgesamt sind sieben Fälle auf mehreren Tausend Seiten aktenkundig.
Daraus geht hervor, dass der Stiefvater die kleine Leonie im Kinderzimmer so heftig geschubst habe, dass sie sich dabei verletzte. Wenige Tage später soll er den dreijährigen Noah so kräftig an die Wand gestoßen haben, dass er am Kopf blutete.
In anderen Fällen von Gewalt, habe er Leonie in den Bauch getreten. Zudem soll er dem Mädchen mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Nach Angaben der Mutter, habe ihre Tochter gefleht: „Hör auf!“, sie könne doch nichts für seine „schlechte Laune“.
Die Ermittlungen sollen klären, warum die Mutter sich nicht schützend dazwischen gestellt hat.
Sturz über Treppe
Am Tag ihres Todes ist Leonies Mutter beim Einkaufen. Als sie zurückkommt, findet sie die Tochter „orientierungslos“ vor.
David H. erklärt den Zustand mit einem Sturz von Leonie über eine Treppe.
Nach einem gemeinsamen Abendessen wäre Leonie zu Bett gegangen, so die Aussagen des Stiefvaters.
Später ruft David H. den Notarzt. Dieser stellt den bereits eingetretenen Tod fest.
„Die Kleine soll zuvor schwerstens misshandelt worden sein, bei Leonie wurden Brüche am ganzen Körper und Blutungen im Gehirn festgestellt“, zitiert Bild aus den Gerichtsakten.






