Blockabfertigungstage stehen fest – automatisiertes Dosiersystem kommt
„Nach knapp zwei Jahren bestätigen sich die Blockabfertigungen als unverzichtbares Verkehrslenkungsinstrument, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen zu gewährleisten. Nun geht es darum, die Blockabfertigungen technisch durch ein automatisiertes System zu unterstützen, von dem auch die Exekutive profitiert“, betont LH Günther Platter. Das Ziel ist klar vorgegeben: Zunächst wird ein permanentes System installiert, welches bei erhöhtem Verkehrsaufkommen automatisch aktiviert wird. In der Endausbaustufe ist in Zusammenarbeit mit Bayern ein Verkehrslenkungssystem vorgesehen, welches es bereits auf deutschem Staatsgebiet ermöglicht, durch Echtzeit-Informationen auf das Verkehrsaufkommen in Tirol zu reagieren und Dosierungen in Bayern vorzunehmen. Das wurde auch bei den Transitgesprächen in Berlin am 25. Juli als Teil des 10-Punkte-Plans zwischen Tirol und Deutschland vereinbart.
Verkehrssteigerung in Tirol
LH-Stellvertreter Ingrid Felipe sieht die Beibehaltung der Dosierungen „weiterhin als Notwehrmaßnahme und als absolute Notwendigkeit zur Gewährleistung der Verkehrs- und Versorgungssicherheit, bis grenzüberschreitende und langfristige Lösungen den Transitverkehr reduzieren“. LH-Stellvertreter Felipe präsentierte der Landesregierung bei deren Sitzung auch die wichtigsten Erkenntnisse des Verkehrsberichts 2018: „Die Zahlen zeigen, dass sowohl der KFZ-Verkehr insgesamt, aber insbesondere das Verkehrsaufkommen an den Wochenenden als auch der Güterverkehr im Vorjahr gestiegen sind. Der Brenner ist im Vergleich zu anderen alpenquerenden Pässen nach wie vor der am stärksten belastete Übergang. Mehr als die Hälfte der Transit-LKW nahmen einen Mehr- oder Umweg über den Brenner in Kauf. Wir brauchen ein Umdenken – Güter von der Straße auf die Schiene und Stärkung des öffentlichen Verkehrs.“
1,35 Millionen Euro für automatisiertes Dosiersystem
Die Gesamtkosten für das automatisierte Dosiersystem, die Land Tirol und Asfinag zu gleichen Teilen tragen, betragen 1,35 Millionen Euro. Seitens des Landes werden weitere 40.000 Euro für Dosiermaßnahmen auf dem Landesstraßennetz wie etwa für Ampeln zur Verfügung gestellt – insgesamt sind es damit 715.000 Euro.
Zirka alle 12 Sekunden wird künftig ein LKW mithilfe von an unterschiedlichen Standorten positionierten Ampeln, LED-Wechseltextanzeigen und Videoüberwachung den Checkpoint bei Kufstein-Nord passieren – maximal bleibt es bei 300 LKW pro Stunde. Der Straßenabschnitt wird verbreitert und der Kontrollstreifen verlängert, um dort eine Kontrollbucht einrichten zu können. Nachdem die LKW verlangsamt oder angehalten wurden, werden sie wieder in den regulären Verkehr eingeordnet. Die mobilen Container werden von der Exekutive weiterhin genutzt. „Bis wir eine spürbare Reduktion des Güterverkehrs auf der Straße feststellen können, braucht es Notmaßnahmen, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so LH Platter.
Über die Festlegung der Dosiertage
„Im Vorfeld der Ausarbeitung der neuen Dosiertermine wurden alle Verkehrsannahmen kritisch geprüft. Für die Terminfestlegung sind für uns die Berichte der Exekutive hinsichtlich Stauentwicklung und Dosierdauer sowie die prognostizierten jährlichen LKW-Zuwachszahlen maßgeblich“, berichten LH Platter und LHStvin Felipe. Beim Dosierkalender gehe es vor allem darum, jene Tage zu identifizieren, an denen verstärkte LKW-Spitzen am Morgen in Kufstein auftreten bzw. an denen diese in Kombination mit generell starkem KFZ-Verkehr auf der A12 Inntalautobahn bzw. A13 Brennerautobahn schwere Störungen verursachen können. Insgesamt war die Blockabfertigung im Vorjahr 104,5 Stunden aktiv – also durchschnittlich 3,9 Stunden pro Dosiertag.