Germanwings-Absturz: Lufthansa schockiert Hinterbliebene

Marlies Weiergräber (66) aus Krefeld (NRW) fehlen die Worte.
Sie hat zusammen mit weiteren Angehörigen eine Schmerzensgeldklage beim Landgericht Essen eingereicht.
Nichts mitbekommen
Ihr Anwalt, Professor Elmar Giemulla (68), erhält seitens des Flugzeugunternehmens eine Stellungnahme, in welcher die Behauptung aufgestellt wird, dass die Passagiere vom nahenden Absturz nichts mitbekommen haben sollen.
Hinter dieser fatalen Aussage wird Strategie vermutet, die darauf abzielen könnte, die Höhe des Schmerzensgeldes möglicherweise zu senken.
Es wurde mehrfach gegen die Cockpit-Tür geschlagen
Anwalt Giemulla in Bild: „Aufnahmen des Voice-Recorders bestätigen, dass in den letzten zehn Minuten des Fluges mehrfach gegen die Cockpit-Tür geschlagen wurde. Der ausgesperrte Kapitän hat Einlass verlangt.“ Außerdem könne von einem normalen Sinkflug nicht die Rede sein: „Zeitweise sank das Flugzeug mit gut 90 km/h, im Landeanflug sind 24 km/h normal. Das ist ein deutlich merkbarer Unterschied“, so der Flugrechtexperte.
Seitens des Anwaltes Giemulla kommt ein weiterer Vorwurf gegen Lufthansa gerichtet: „Dass der Pilot zu Beginn seiner Ausbildung unter Depressionen litt, war klar. Er durfte mit Sondergenehmigung fliegen. Doch erneute erforderliche Untersuchungen seiner psychischen Gesundheit sind ausgeblieben.“ Die seien jedoch laut neuer EU-Richtlinie ab April 2013 zwingend notwendig gewesen.
Verfehlungen oder Pflichtverletzungen wurden nicht festgestellt
Ein Sprecher von Lufthansa wird in Bild wie folgt zitiert: „Die Situation an Bord wurde von den Behörden ermittelt. Verfehlungen oder Pflichtverletzungen von flugmedizinischen Sachverständigen wurden nicht festgestellt.“






