von fe 03.08.2019 14:06 Uhr

Frei.Wild zu Wacken-Auftrittsverbot: „Hosenscheißer-Mentalität“

Rund 80.000 Rock- und Heavy-Metal-Fans zieht das Wacken-Open-Air in Norddeutschland in diesen Tagen in seinen Bann. Eine Gruppe die auf dem legendären Festival schon einige Jahre nicht mehr zu sehen war, ist die Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild. Frontmann-Philipp Burger nennt den Grund dafür „Hosenscheißer-Mentalität“.

Foto: FW

Am Freitag veröffentlichte die Bild-Zeitung einen Artikel über Bands, die beim Wacken-Open-Air ein Auftrittsverbot haben. Neben Satyricon, Abbath, Manowar und Gorgoroth taucht auch der Name der Südtiroler Deutschrocker rund um Philipp Burger auf. Vorher auf dem Wacken-Festival erwünscht, war für Frei.Wild im Jahr 2013 Schluss. „Zu groß war die Angst, dass der Ruf von Frei.Wild die Marke Wacken beschädigen könnte“, schreibt die Bild.

Laut Philipp Burger hat sich auch bis heute daran nichts geändert. Auch habe die Verbots-Entscheidung Auswirkung auf weitere Festivals gehabt. „Das also ist der freie, coole Rock‘n‘Roll, der harte, echte, Kick-Ass Metal-Gedanke, der Spirit of WOA? Bei uns nennt man das Hosenscheißer-Mentalität von Menschen die sich von etwaigen Kindershitstorms, Sponsoren, Medien vorschreiben lassen, wer auf ihrem Festival spielen oder eben nicht spielen darf. Freiheit sieht jedenfalls anders aus. War schon damals eine für uns nicht nachvollziehbare Nuss und diese führte letztenendes auch zur ‘fast’ totalen Isolation in Sachen Festivals für uns. Bis auf einige wenige Hardliner wagte keiner mehr das Eisen Frei.Wild auf dem eigenen Festival glühen zu lassen“, reagiert Burger.

Und ja, auch wenn es geil und unheimlich beflügelnd für die Band gewesen sei auf dem Wacken-Open-Air Auftritte spielen zu können, von einem ehemaligen langjährigen Booking-Partner und auch zumindest für Frei.Wild „guten Freund“ hätten man sich mehr Standhaftigkeit und vor allem Verlass auf ein gegebenes Wort erwartet.

„Kein ‘Kann ich nicht mehr machen, ihr spielt nicht!’. Aber hey, so läuft das Big Business. Nun denn, klagen wollen wir nicht, es ist alles halb so wild, in die Knie hat uns das auch nicht gezwungen. Umgekehrt zum Glück auch nicht. Dass diese menschlich aber unterste Schublade jetzt nach so vielen Jahren dennoch mal aufgemacht wird, finden wir gar nicht mal so verkehrt. Zumindest brauchen wir jetzt nicht weiter erklären, wieso wir uns mittlerweile zu ‘fein’ für dieses oder das andere Festival wären. Es liegt wirklich nicht immer an unserer Entscheidung. Vielmehr an Mechanismen denen dieses Festival folgte und welche dann auch bei anderen Veranstaltern Schule machten. Ja, es stimmt, aber der Ball der die großen Festivaltore für Frei.Wild blockierte und blockiert, rollte tatsächlich aus dem hohen Norden raus. Nichtsdestotrotz, das Wacken bleibt ein sehr geiles Festival und wir eben die Band, die auch in diesem Fall einige schmunzelnde Fragezeichen auf der Stirn trägt“, so Burger.

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