„Kirchplatz“ oder „Giovanni Prati-Platz“ – Geplante Umfrage verhindert
Die Vorgeschichte zu dieser für den Sonntag in allen Teilen bereits fest organisierten Umfrage ist schnell erzählt.
Der Name des Platzes „Giovanni Prati“ ist seinerzeit vermutlich von einem Gemeindesekretär veranlasst worden, denn ein offizieller, demokratisch gefasster Beschluss liegt keiner vor.
Kirchplatz in Laag (Bild: UT24)
Italienischer Schriftsteller
Giovanni Prati war ein italienischer irredentistischer Schriftsteller, ohne jeglichen Bezug zu Laag. Von 1848 bis 1865 war er Hofgeschichtsschreiber in Turin, später Senator und Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Rom.
Sein Hauptwerk ist die romantisch-bürgerliche Verserzählung „Edmenegarda”.
Die Gemeindeverwaltung von Neumarkt hat vor einiger Zeit den Beschluss gefasst, dass der Platz vor der Kirche in Laag von „Giovanni Prati-Platz“ in „Kirchplatz“ umgetauft werden soll. Dieser Beschluss ist umgesetzt worden.
Der Platz vor der Kirche
Gegen diese Entscheidung haben sich einige Bürger gewehrt und warfen den Gemeindevätern mangelnde Berücksichtigung aller Teile der Bevölkerung vor.
Für die Gemeinde Neumarkt ging es von Beginn an darum, etwaigen ethnischen Konflikten entgegenzuwirken. Sie versuchte es zunächst mit Argumenten.
Die Pfarrkirche „zur unbefleckten Empfängnis“, ist in den 1940iger Jahren gebaut worden. Seit jeher ist der Platz vor der Kirche von den Laagern als „Kirchplatz“ bezeichnet worden. Die Geistlichkeit hat ihn überwiegend in ihren Ankündigungen so genannt und auch in den Zeugnissen der Schüler war lange von „Kirchplatz“ die Rede. Sehr viele Laager sind mit dem „Kirchplatz“ aufgewachsen.
Für den „Kirchplatz“
Allein damit wollten es die Gemeindevertreter nicht bewenden lassen, auch weil die Gegner den „Kirchplatz“ als solchen nicht akzeptierten.
Vor diesem Hintergrund ist die für den Sonntag geplante „Umfrage“ ins Leben gerufen worden. Für den „Kirchplatz“ ist eine mehrseitige Broschüre entwickelt worden, in welcher u.a. Laager Bürger aller Altersgruppen zitiert werden,
Mobilmachung gegen Umfrage
Gleichzeitig nahm die Gemeindeverwaltung ihren gefassten Beschluss zurück, wonach aus dem „Giovanni Prati-Platz“ der „Kirchplatz“ geworden war.
Nunmehr ist aber gegen die Umfrage selbst mit einer Eingabe beim Verwaltungsgericht mobil gemacht worden.
Das Verwaltungsgericht hat wenige Stunden vor dem Volksentscheid verfügt, dass es nicht dazu kommen darf. Die Begründung hierfür liegt am Freitagnachmittag nicht vor.