Die letzten Stunden von Michael „Perry“ Perauer (✝)
Während die Polizei Untersuchungshaft wegen dringenden Tatverdachts über einen 24 Jahre alten Afghanenverhängt hat (UT24 berichtete), versuchen Familie und Freunde den Schmerz über das gewaltsame Ableben von Michael Perauer zu verarbeiten. In einem Zeitungsbericht schildern sie die letzten Stunden des 21-Jährigen Vorarlbergers:
„Michael und seine Freunde sind in ein Lokal bei den Innsbrucker Bögen hineingegangen, um gemütlich Tischfußball zu spielen. Wie die anderen erzählten, waren nur ganz wenige im Lokal, abgesehen von Barkeeper und Bedienungen. Als es ihnen zu langweilig wurde, gingen sie hinaus und wollten auf der gegenüberliegenden Straßenseite in ein Taxi einsteigen. Michi war der Letzte, der über die Straße ging. Er wechselte kein einziges Wort mit dem Mann, der ihn niedergestochen hat, es war auch kein Streit vorausgegangen oder Ähnliches“, sagt ein Familienmitglied zur Vorarlberger Gratiszeitung WANN & WO. „Dann wurde er einfach mit einem Messer attackiert. Er lief noch zu seinen Freunden, hielt sich die Hand an den Hals und erzählte ihnen, wen er gesehen hatte. Wenig später wurde er ohnmächtig und nur zwanzig Sekunden später verstarb einer unserer liebsten Menschen, wie uns die Sanitäter später erzählten.“ Seine Freunde hätten noch versucht, Erste Hilfe zu leisten, doch Michael Perauer sei aufgrund seiner schweren Verletzung bereits verblutet gewesen.
„Perry hat jeden immer so angenommen, wie er ist“, sagt ein Freund gegenüber WANN & WO. „Michi hat niemals Streit gesucht, war einer der liberalsten und offensten Menschen, die ich kannte. Ich habe zuvor noch nie jemanden gekannt, der so tolerant ist. Es ist mir wichtig, dass das alle wissen.“
Trauermarsch für „Perry“
Am heutigen Freitag veranstalten Freunde und Familienangehörige von Michael Perauer einen Trauermarsch. Dieser findet um 18.00 Uhr in Bregenz statt. Aufgrund der großen zu erwartenden Menschenmenge, verlegten die Organisatoren den Treffpunkt zum Schiffshafen Bregenz, zwischen den Lokalen „Die Welle“ und „Pier69“.
„Jeder ist eingeladen. Um Solidarität zu zeigen und Kraft zu geben muss man weder Michael noch seine Familie gekannt haben“, so die Veranstalter. Es gehe nicht um Politik, sondern um Menschlichkeit, Anteilnahme und Beileid. „Hetze ist definitiv nicht erwünscht”, heißt es.