Free Software Conference: Google, Hackathon und ein Award
Paolo Dongilli heißt der diesjährige Preisträger des Free Software Award. In der Begründung für die Verleihung des Preises heißt es: „Paolo Dongilli ist seit knapp zwei Jahren Koordinator des Projektes FUSS, das vom italienischen Schulamt durchgeführt wird. Im Rahmen des FUSS-Projektes können Schüler und Lehrer zu Hause die gleichen ‚Informatikwerkzeuge‘ nutzen wie in der Schule – und zwar kostenlos.“ Dongilli, so heißt es weiter, habe dem seit 2005 laufenden Projekt durch seinen persönlichen Einsatz neues Leben eingehaucht. Verliehen wird der Award von der Linux User Group Bozen.
Überlegungen zum Community-Building standen dann im Mittelpunkt des Vortrages von Google-Mitarbeiter Josh Simmons. Simmons erläuterte, wie Community-Building professionell organisiert werden kann. „Community-Mitglieder müssen sich und ihre Kompetenzen kennen, und das bedeutet auch, dass sie sich regelmäßig bei Veranstaltungen treffen müssen. Der Kontakt kann nicht nur online gepflegt werden. Das ist vor allem für schnell wachsende Communitys essenziell“, so Simmons. Organisatoren von Communitys sollten zudem unbedingt verstehen, dass eine Community immer multidisziplinär sei und Möglichkeiten geschaffen werden müssen, bei denen sich die Mitglieder verschiedener Communitys auch in die Arbeit lokaler Industriebetriebe einbringen können. „Wenn Sie diese Möglichkeit für Ihre Community immer wieder schaffen, wird Ihre Free-Software-Community langfristig bestehen“, so Simmons.
Gleich drei Vertreter internationaler Free-Software-Organisationen hatten sich zur Free Software Conference angekündigt. Sie erläuterten die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Nutzung Freier Software. Molly de Blanc und Patrick Masson zeigten dabei die US-amerikanische Sicht der Dinge auf, Matthias Kirschner sprach über die ökonomische Wirkkraft Freier Software auf dem europäischen Markt. Darüber hinaus wurden in den Vorträgen auch die positiven gesellschaftlichen Effekte der Digitalisierung erklärt sowie die Bedeutung offener Plattformen für die Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung herausgearbeitet.
Am Nachmittag startete dann ein sogenannter Hackathon, ein Programmiermarathon, bei dem etwa 100 Programmierer aus aller Welt 24 Stunden lang nachhaltige Lösungen für die SMART Green Region South Tyrol programmieren. Der Hackathon läuft derzeit noch und endet erst am Samstag, 17. November, um 14.00 Uhr.
„Nach 18 Jahren Free Software Conference kann ich sagen, dass dieses Event ein internationaler Treffpunkt für Programmierer, Designer, Wissenschaftler und Unternehmer geworden ist“, erklärt Patrick Ohnewein, Koordinator des Ecosystems ICT & Automation von IDM, nach der Konferenz. „Die Feedbacks der Teilnehmer zeigen uns, dass wir die für sie wichtigen Themen besetzen.“