von su 30.10.2018 11:21 Uhr

Inklusion leichter gemacht

Die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen stellt Kindergarten wie Schule vor Herausforderungen. Welche Materialien dabei eine gute Unterstützung bieten können, wird in der ersten „Inklusionswerkstatt Südtirol“ erarbeitet.

Macchia Vanessa Uni Bozen (Bild: Uni Bozen)

Jeder Mensch hat das Recht darauf, dabei zu sein: Dieser Gedanke steht hinter dem oft gehörten Begriff Inklusion.

Italiens Schul- und Kindergartensystem ist dabei europaweiter Vorreiter.

Breite an individuellen Anforderungen ist groß

Dennoch stellt die Berücksichtigung der wachsenden Zahl an Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen Pädagoginnen und Pädagogen vor große Herausforderungen.

Geistige und körperliche Beeinträchtigungen, Lernstörungen, Migrationshintergrund, Hochbegabung – die Breite an individuellen Anforderungen ist groß.

Umso hilfreicher können bei der Begleitung der Kinder und Jugendlichen Spiel
und Lehrmaterialien sein, weiß man an der Fakultät für Bildungswissenschaften.

„Inklusionswerkstatt Südtirol“ nennt sich die Initiative

Dort teilt eine Forschungsgruppe im Bereich Inklusion ihre Erkenntnisse in diesem Bereich am 7. November 2018 einen ganzen Tag mit Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Kindergarten und der Grundschule.

„Inklusionswerkstatt Südtirol“ nennt sich die Initiative, die in diesem Jahr erstmals von Forscherin Vanessa Macchia organisiert wird.

Anmeldungen bis 6. November möglich

„Wir richten im Herbst zwar schon seit mehreren Jahren eine große Tagung im Bereich Inklusion aus, doch diese richtet sich an Lehrpersonen in ganz Italien.“

Auf Nachfrage der deutschen Schul- und Kindergartenwelt hat man deshalb in diesem Jahr erstmals ein rein deutschsprachiges Angebot konzipiert, das mit nur 25 Plätzen ein konzentriertes und individuelles Arbeiten erlaubt. Ziel des gemeinsamen Tages ist es, gemeinsam mit Expertinnen der Universität Bielefeld sowie der EduSpace Lernwerkstatt der unibz zu erarbeiten, nach welchen Kriterien inklusives Werkzeug ausgewählt werden kann und was ein gutes didaktisches Material ausmacht. Gearbeitet wird dabei laut Macchia sowohl mit Materialien, das die Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen aus ihrem Arbeitsalltag mitbringen, wie auch mit Materialen des EduSpace.

In direkter Verbindung mit der Inklusionswerkstatt Südtirol steht ein weit größeres Forschungsprojekt im Bereich inklusives Lehr- und Spielmaterial: Die Freie Universität Bozen hat in diesem Frühjahr gemeinsam mit dem Deutschen Schulamt und Partneruniversitäten in Deutschland, Österreich, Schweden und Luxemburg ein Ersamus+-Projekt gewonnen, in dessen Rahmen Kriterien für inklusives Lehr-, Lern- und Spielmaterial erarbeitet werden.

„Es gibt zwar ein riesiges Angebot an inklusivem Material, doch keine Orientierungsmaßstäbe für Pädagoginnen und Pädagogen, was davon tatsächlich funktioniert“, sagt Forscherin Vanessa Macchia. Je mehr Unterstützung sie dabei von Seiten der Forschung erhalten, umso besser kann das Recht für alle, dabei zu sein, tatsächlich gewährt werden.
Noch sind einige Plätze in der Inklusionswerkstatt Südtirol frei.

Anmeldungen sind bis zum 6. November bei vanessa.macchia@unibz.it möglich.

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