Erdrückende Vorwürfe gegen Jan Böhmermann

In seinem Buch erhebt Polak schwere Vorwürfe gegen einen Moderator, den er nicht beim Namen nennt. Der habe ihn ironisch von der Bühne gejagt, schreibt er. Die Wochenzeitung Der Freitag hat den Sachverhalt jetzt recherchiert und kam zu dem Schluss, dass es sich bei dem Angesprochenen um Jan Böhermann handeln dürfte.

Der Hintergrund: Oliver Polak war 2010 Gast in der Sendung zum 25-jährigen Bühnenjubiläums von Comedian Serdar Somuncu. Moderiert wurde die Show von Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann. Nach Polaks Abgang von der Bühne soll Böhmermann gefragt haben: „Habt ihr ihn angefasst?“ und die Hände von Somuncu und Heufer-Umlauf mit einem extra platzierten Spray desinfiziert haben.

Dabei soll es sich jedoch nicht um den einzigen antisemitischen Auswuchs Böhmermanns handeln, erzählt Polak in seinem Buch weiter. Schon zuvor hätte er den bekannten Moderator darum gebeten, sich in der Show nicht zu sehr auf seinen jüdischen Glauben zu fokussieren. Der Moderator habe daraufhin entgegnet: „Sorry, aber dein Judentum ist dein Unique Selling Point, da musst du jetzt durch.“

Doch damit nicht genug: In einem Interview mit der Welt beschreibt Polak, wie Böhmermann ihn im Bonusmaterial auf einer Somuncu-DVD veräppelt habe. Dort gebe es ein Interview, bei dem Böhmermann hinter ihm stände – erneut mit Desinfektionsspray – dabei mache der Moderator Gesten des Ekels und forme immer wieder mit dem Mund das Wort „Jude“. Allerdings nennt Polak erneut keinen Namen.

Jan Böhmermann hat inzwischen auf Twitter zu den Vorwürfen Stellung bezogen. Der Moderator schrieb in ironischer Form: „Ich kann leider ohne eine angemessene Umsatzbeteiligung nicht an der nachträglichen Umdeutung von ultrakrassen Ficki-Ficki-Comedykarrieren in schillernde, sensible Intellektuellenbiografien mitwirken“. Damit unterstellt er Polak indirekt, ohne seinen Namen zu nennen, durch die Vorwürfe lediglich Geld verdienen zu wollen. Inwieweit der Streit zwischen den beiden TV-Stars nun weitergehen wird, wird sich noch zeigen.