Kai Harada ist Boulder-Weltmeister
Bei der Kletter-WM in Innsbruck kämpften heute sechs Finalisten in der bis auf den letzten Platz gefüllten Olympiaworld um den Weltmeistertitel im Bouldern. Nachdem Titelverteidiger Tomoa Narasaki im Halbfinale ausgeschieden war, stand fest, dass es einen neuen Weltmeister geben würde. Die Boulderer lieferten sich bis zum Schluss ein sehr spannendes Match. Die Routensetzer hatten eine vom Showfaktor und von den Schwierigkeiten her perfekte Runde gebaut.
Den ersten Boulder, einen sehr weiten Sprung, kletterten alle Finalisten bis zum Top. Der Koreaner Jongwon Chon brauchte sogar nur einen Versuch, weshalb er die Zwischenführung übernahm. Vier Tops gab es im zweiten Boulder. Hier gelang Kai Harada ein Flash, weshalb er der neue Führende war. Nach dem dritten Boulder hatten abgesehen von Nathan Phillips alle Finalisten noch Chancen auf den Titel.
Kai Harada ergreift seine Chance und wird Weltmeister
Kai Harada lag vor dem letzten Boulder auf dem ersten Zwischenrang und hatte es selbst in der Hand. Der erst 19-Jährige ergriff die Chance, die sich ihm bot. Er flashte den Boulder und entschied das Finale damit vorzeitig für sich. Am Top wusste er, dass er den Titel sicher hatte. Auf der Matte flossen dann die Freudentränen. „Ich habe keine Worte dafür. Ich war sehr konzentriert und habe mein Bestes gegeben“, erzählte Harada vor dem tosenden Publikum.
Gregor Vezonik war der einzige der Finalisten, der den letzten Boulder ebenfalls knackte. Der Slowene sicherte sich damit Bronze. Silber ging an Jongwon Chon, da dieser für seine vier Zonen weniger Versuche benötigte als Vezonik. Publikumsliebling Chon, der 2016 in Innsbruck einen Weltcup gewonnen hatte, freute sich über Silber: „Heute ist mein bester Tag. 2017 habe ich den Gesamtweltcup gewonnen, aber heuer kam ich zu Beginn nicht so richtig in Tritt. Die WM ist der wichtigste Bewerb des Jahres. Ich habe vielleicht nicht gewonnen, aber ich habe den Wettkampf sehr genossen. Die Zuschauer waren einfach fantastisch. Vielen Dank!“.
Gregor Vezonik erklärte seinen Erfolg mit der guten Dynamik im slowenischen Team: „Dieses Jahr sind wir stark unterwegs. Wir sind ein super Team und pushen uns gegenseitig. Nachdem ich den letzten Boulder-Weltcup in München gewann, war eine Medaille mein Ziel.“ Rang vier ging an Keita Watabe. Kokoro Fujii wurde Fünfter, Nathan Phillips belegte den sechsten Rang.