von ih 01.09.2018 09:58 Uhr

Wer eine Feige isst, verspeist auch eine tote Wespe

Mit jeder Feige, die wir essen, verspeisen wir unfreiwillig auch Teile von Wespen. Denn ohne die Tierchen wäre eine Bestäubung der Früchte nicht möglich.

Symbolbild Pixabay

Im späten Sommer und Herbst werden von uns besonders viele Feigen verspeist. Ob im Salat, als Dessert oder einfach als süßer Zusatz in deftigen Früchten – viele Menschen können von der aromatischen Frucht gar nicht genug bekommen.

Was viele allerdings nicht wissen: Mit jeder Feige essen wir auch die sterblichen Überreste von Wespen. Das hat vor allem mit der spektakulären Fortpflanzung der Tierchen zu tun. Die Feigenfrüchte sind dabei der zentrale Handlungsort von Wespen und sind für sie so etwas wie nach innen gekehrte Blüten.

So funktioniert die Fortpflanzung

Damit sich eine Essfeige fortpflanzen kann, die übrigens nur weibliche Blüten hat, muss nun eine ganz spezielle Wespe mit den Pollen einer anderen Feigensorte bestäubt werden, die nur männliche Blüten hat, der sogenannten Bocksfeige.

Für die Fortpflanzung der Essfeige muss also eine Feigenwespe, die zuvor auf einer männlichen Bocksfeige gesessen und ihre Pollen aufgenommen hat, in das Innere der weiblichen Feige hinein klettern und in diesem äußerst ungewöhnlichen Hohlraum ihre Eier ablegen.

Verliert aber das Insekt im Inneren der Frucht seine Flügel, stirbt sie in der Feige und wird von ihr verdaut. Und deshalb essen wir, wenn wir eine Feige genießen, sehr wahrscheinlich unbewusst auch eine Wespe mit. Veganer dürfte diese Tatsache vermutlich wenig freuen.

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