Mittelalterliche Handschriften des Klosters Neustift digitalisiert
Fragile, antike Manuskripte
„Auf diese Weise ermöglichen wir Wissenschaftlern und Interessierten, sich den ebenso fragilen wie wertvollen antiken Manuskripten zu nähern”, erläutert Prof. Ulrike Tappeiner, Präsidentin der unibz.
Ab sofort sind Bilder und Texte von rund 100 Codes auf der Website der Universitätsbibliothek der unibz über einen Link zu einer speziellen Datenbank der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verfügbar.
Präzisionsscanner eingesetzt
Die Arbeit, die zur Digitalisierung der Manuskripte in der Bibliothek des Klosters Neustift führte, erforderte den Einsatz spezieller Geräte.
Automatisierte Verfahren, wie sie bei der Massendigitalisierung moderner Bibliotheksmaterialien zum Einsatz kommen, konnten in diesem Fall nicht angewandt werden. Ursula Stampfer, die als Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek das Projekt betreute, musste den sogenannten Traveller’s Conservation Copy Stand benutzen.
„Dabei handelt es sich um einen Präzisionsscanner, der mit einer hochempfindlichen Kamera hochwertige Bilder liefert, ohne dabei empfindliche Teile des Manuskripts berühren zu müssen”, erklärt Stampfer.
„Zudem müssen die Seiten der Bücher dank des speziellen Winkels der Scannerlinse nicht vollständig geöffnet werden. Dadurch ist es möglich, zerbrechliches Gut, wie diese antiken Manuskripte so weit als möglich zu schützen.“
Wichtiger Beitrag für Wissenschaft und Bevölkerung
„Ziel der Universitätsbibliothek ist es, den Wert des in Südtirol erhaltenen Bucherbes zu steigern. Das Projekt der Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften stellt einen wichtigen Beitrag sowohl für die Wissenschaft als auch für die Bevölkerung der Region dar”, sagt der Direktor Freien Universität Bozen, Günther Mathá.
„Es ist der erste Schritt einer umfassenderen Arbeit, die uns im Laufe der Zeit mit Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen und der Stiftung Südtiroler Sparkasse zur Digitalisierung alter Bücher auch in andere Bibliotheken Südtirols führen wird.“
Einzigartikeit mittelalterlicher Schriften
„Angesichts der Einzigartigkeit der mittelalterlichen Handschriften ist ihre Digitalisierung das geeignetste Mittel, um nicht nur dieses kulturelle Erbe zu erhalten, sondern auch die Fachforschung zu erleichtern.
Deshalb haben wir uns auf zwei wissenschaftliche Einrichtungen wie die Freie Universität Bozen und die Österreichische Akademie der Wissenschaften verlassen”, erklärt Eduard Fischnaller, Abt des Klosters Neustift.