von ih 21.04.2018 14:35 Uhr

Grüne suchen Landtagskandidaten über das Internet

Bei der Landesversammlung am Samstag haben die Südtiroler Grünen ihren Weg zu den Landtagswahlen definiert. Partizipation, Transparenz, klare Themenführung und Übereinstimmung zwischen Personen und Programm sind die Wegweiser.

Brigitte Foppa und Tobias Planer - Foto: Grüne

Die Partei bezeichnet es beinahe als historisch: Südtirols Grüne haben bislang bei jeder Landtagswahl einen anderen Weg gewählt, um die eigene Kandidatenliste sowie das Programm zu erstellen – daher glauben die Grünen ihrer Bestimmung als Bewegung treu geblieben zu sein.

So soll das Programm für die kommende Landtagswahl von möglichst vielen Menschen auf offenen Veranstaltungen mitgestaltet werden, die bereits im Gange sind. Bisher kamen die Themenblöcke Raumordnung, Zukunft der Landwirtschaft und Jugendpolitik aufs Tapet. Demnächst folgen Verkehrspolitik, digitale Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Bis kommenden August soll das Wahlprogramm für ein zukunftsorientiertes und -fähiges Südtirol stehen.

Grüne sehen sich auf gutem Weg

Der Erfolg einer Wahl lebt von den Menschen, sie sich zur Verfügung stellen. Die Grünen sehen sich auch diesmal wieder auf einem gutem Weg, glaubwürdige, fähige Kandidaten aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft zu gewinnen.

Hierzu hat die Landesversammlung eine Gruppe von fünf Garanten eingesetzt: Karl Tragust, Hans Heiss, Erica Fassa, Patrizia Trincanato und Tila Mair haben den Auftrag, den Prozess der Listenerstellung aus einer unabhängigen Position heraus zu begleiten und zu steuern.

Es folgen zwei weitere Landesversammlungen, in denen die Mitglieder der Partei Anfang Juni und Anfang September die Liste wählen werden, die von den sogenannten Garanten vorgeschlagen wird. „Es ist an der Zeit, wieder jene Formen der Politik aufzuwerten, die neben dem Digitalen auch durch Diskussion und persönliche Auseinandersetzung belebt werden“, so die Partei.

Grüne Kandidaten über Internet nominieren

Ein besonders Novum bei den Grünen ist dieses Jahr zudem die Öffnung nach außen: 2013 waren die Vorwahlen auf eine vorgeschlagene Gruppe von etwa 30 Personen eingegrenzt. Diesmal soll es hingegen möglich sein, über eine Internetseite potentielle Kandidaten zu nominieren, die für eine Landtagskandidatur in Frage kommen.

Diese Nominierungsphase findet voraussichtlich in der zweiten Maihälfte statt und die Ergebnisse werden in die Arbeit der Garanten bei der Listenerstellung einfließen. Damit erprobt die Partei von Brigitte Foppa eine der aktuellen deliberativen Formen, die in Partizipationsprozessen angewandt werden.

Bei der Landesversammlung am 21. April wurde auch ein Teil des Grünen Rates neu besetzt. Toni Ladurner, Carla Leverato, Hannes Obermair, Rosina Ruatti, Josef Pfattner, Silvia Simoni, Matthias Schwarz, Pascal Vullo und Felix von Wohlgemuth wurden als Delegierte der Landesversammlung in den Grünen Rat gewählt. Zusammen mit den gewählten Mandataren, den Sprechern der Themen- und Ortsgruppen wird dieses Kernteam die Landtagswahlen 2018 bestreiten – und Herz, Kopf und Mut für eine ökologische und sozial gerechte Erneuerung Südtirols zur Verfügung stellen.

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