von ih 21.03.2018 17:36 Uhr

SHB: „Jörg Klotz war ein Freiheitskämpfer und kein Terrorist“

Der Südtiroler Heimatbund zeigt sich verwundert über den Bericht eines Journalisten des sich als Qualitätsmedium rühmenden Blattes Der Standard. Dieser habe einen mehr als zwei Jahre alten Text im Eckart zum Anlass genommen, um gegen den Freiheitskämpfer Jörg Klotz zu wettern, bzw. ihn zu verleumden, erklärt Obmann Roland Lang.

Foto: Südtiroler Heimatbund

Klotz sah, dass es Notwehr war, für seine Heimat zu handeln. Im Zweiten Weltkrieg war „der Schmied von Walten“ Scharfschütze und für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, Italiener oder Angehörige der Streitkräfte zu töten. Doch er zielte bewusst über die Köpfe hinweg, so der SHB.

„Dies bestätigte mir auch der Pusterer Freiheitskämpfer Heinrich Oberlechner einige Monate vor seinem Tod, der mit Klotz bei den Zusammenstößen persönlich dabei war“, erklärt Roland Lang.

Der Südtiroler Heimatbund wurde von politischen Häftlingen und Freiheitskämpfern gegründet, um den haltlosen Beschuldigungen, die Aktivisten wären Terroristen gewesen, Herr zu werden und das Gegenteil zu beweisen. „Diesem Gründungsgedanken fühle ich mich als Obmann verpflichtet“, kontert Lang.

Auch hat der Südtiroler Landtag bereits 2015 mit Mehrheitsbeschluss festgestellt, die Aktivisten rund um Sepp Kerschbaumer Freiheitskämpfer zu nennen. Schuld an den Anschlägen rund um die „Feuernacht“ war die italienische Politik, die es nicht schaffte, ein völkerrechtliches Dokument, so wie es der Pariser Vertrag einmal sei, mit Leben zu füllen. Man setzte im demokratischen Italien nach wie vor auf die faschistische Art, Politik zu machen und sah lange Zeit das Südtirolproblem als inneritalienische Angelegenheit an. Besonders rechtsgerichtete Politiker sind noch heute der Meinung, Südtirol sei erobert und damit wie eine italienische Provinz zu behandeln.

Begnadigung der Freiheitskämpfer einfordern

Erst der Freiheitskampf hat zur Einsetzung der 19er-Kommission und in der Folge nach langen und zähen Verhandlungen zum „Paket“ geführt. Das sah auch Alt-Landeshauptmann Magnago ein.  Klotz selbst kam nur als Toter in die Heimat, und sogar seine Frau Rosa büßte für seine Heimatliebe mit Kerker, erinnert sich Lang.

Daher wäre es an der Zeit, die noch im Exil lebenden Freiheitskämpfer zu begnadigen und im Sinne des vereinten Europas auch einen europäischen Geist von Italien einzufordern, Archive zu öffnen und gewisse Fehlurteile neu aufzurollen und im Sinne des Gemeinwohls die richtigen Täter ausfindig zu machen und sie zu bestrafen, schließt Lang.

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