Mahnfeuer gegen Wolf und Bär
In mehreren Alpenländern sind Bauern und Weidetierhalter wegen der Risse durch Wölfe und Bären in großer Sorge. Eine verstärkte Präsenz der Großraubtiere ist für die Viehbauern nicht mit der traditionellen Almbeweidung vereinbar und gefährdet die Bewirtschaftung und damit den Fortbestand der Almen.
Am Freitag machten sie, mit Hilfe vom Bauernbund und Viehzuchtervereinen auf die schwierige Situation der Tierhalter aufmerksam. Größere Feuer gab es etwa auf dem St.-Hippolyt-Hügel oberhalb von Tisens oder oberhalb von St. Nikolaus in Ulten.
„Wir appellieren an alle, sich über die Folgen der Großraubtiere für die Almen, aber auch für die eigene Freizeitgestaltung Gedanken zu machen. Weil Herdenschutzmaßnahmen in Südtirol weder funktionieren noch in der klein strukturierten Weideviehhaltung umsetzbar sind, werden viele Bauern wegen des Wolfes über kurz oder lang auf die Alpung der Tiere verzichten. Aufgelassene und zuwachsende Almen wären die Folge, was weder Gäste noch Einheimische wollen“, erklärt Oswald Schwarz, Vertreter der Bergbauern im Landesbauernrat des Südtiroler Bauernbund.
In Deutschland fand bereits im Frühjahr dieses Jahres eine ähnliche Aktion statt. Angesichts wiederholter Risse von Schafen und Damwild fordern die Weidetierhalter auch dort, dass der Wolf gejagt werden darf. Am Freitag, 15. September, werden auch Weidetierhalter in der Schweiz und im französischen Westalpengebiet Mahnfeuer entfachen – ebenso wie in Deutschland. Dabei soll es sich stets um ein „stilles und friedliches Zeichen des Protests setzen“.